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Mehr Mitbestimmung führt zu besserer Gesundheitsvorsorge in Betrieben

Es ist keine überraschende Erkenntnis, doch berichtenswert ist sie allemal: Betriebe, in denen Wert auf Mitbestimmung und Dialog gelegt wird, betreiben eine bessere Gesundheitsvorsorge als Betriebe, in denen nicht mitbestimmt werden darf. Hierauf weist die Hans-Böckler-Stiftung hin.

En internationales Forscherteam (Uwe Jirjahn, Jens Mohrenweiser und Stephen C. Smith) untersuchten anhand eines Datensatzes des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung aus dem Jahr 2012, ob ein höheres Maß an betrieblicher Mitbestimmung auch zu einer besseren Gesundheitsförderung für Arbeitnehmer*innen führt. Hintergrund ist, dass der demographische Wandel in vielen westlichen Gesellschaften zu älteren Belegschaften führt, die durchschnittlich gesundheitlich entsprechend anfälliger ist. 

Die Ergebnisse überraschen kaum: Die Existenz eines Betriebsrates erhöht die Chance um 20%, dass betriebliche Gesundheitsförderung angeboten wird. Auch der positiven Effekt bestimmter Einzelmaßnahmen ließ sich nachweisen. Betriebsräte sorgen für einen besseren Informationsfluss im Unternehmen, d.h. Arbeitnehmer*innen werden besser über gesundheitsfördernde Angebote informiert. Die Vernetzung mit außerbetrieblichen Organisationen sorgt zudem dafür, dass auch unternehmensübergreifende Maßnahmen angeboten werden können. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse jedoch auch, dass dort, wo Betriebsräte im Spiel sind, mehr unmittelbare Maßnahmen angeboten werden. Dies betrifft unterschiedliche Präventionsbereiche, z.B. Gesundheitstage, Physiotherapie, Suchtberatung und vieles mehr.

Die (englischsprachige) Veröffentlichung der Forscher finden Sie auf den Seiten des IZA - Instiute of Labor Economics.


Quelle: Mit Informationen der Hans-Böckler-Stiftung vom 27.6.2019