Digitaler Nachbarschaftsgipfel 2017: 30 Millionen Menschen mit Aufklärungsbedarf zu IT-Sicherheit

Zum Digitalen Nachbarschaftsgipfel begrüßte der Verein Deutschland sicher im Netz (DsiN) in Berlin rund 170 Spitzenvertreterinnen und -vertreter aus Ehrenamt, Politik, Wirtschaft und Verwaltung. Unter dem Motto „Digitales Ehrenamt - regional, sicher, vernetzt" adressierte der Kongress Zukunftsstrategien und Handlungsbedarfe für eine sichere Digitalisierung des Ehrenamts. 

In der Keynote zur Eröffnung des Gipfels würdigte Klaus Vitt, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, das breite bürgerschaftliche Engagement in Deutschland als wesentliches Element für eine starke Zivilgesellschaft. So engagierten sich rund 31 Millionen Menschen in ehrenamtlichen Initiativen. Für sie biete die Digitalisierung ganz neue Chancen bei der Bewältigung der Verwaltungs- und Vereinsaufgaben. Gleichzeitig stelle die Digitalisierung das Ehrenamt vor neue Herausforderungen, so Staatssekretär Vitt. 

Jede zweite Freiwilligenorganisation bedürfe laut aktueller Studien zusätzlicher Unterstützung zum sicheren Umgang mit dem Internet. „Das Internet bietet viele neue Möglichkeiten der Vernetzung und Zusammenarbeit. Für eine sichere und selbstbestimmte Nutzung brauchen wir digitale Kompetenzen. Die Bildungsarbeit der Digitalen Nachbarschaft zeigt einen guten Weg, wie digitale Sicherheit in der Gesellschaft über Ehrenämter verankert werden kann", so Staatssekretär Vitt.  

Digitale Aufklärung im Verbund 

Dr. Michael Littger, DsiN-Geschäftsführer, wies zur Gipfeleröffnung darauf hin, dass der enorme digitale Aufklärungsbedarf nur im Verbund mit allen Akteuren gelingen könne. „Die Cyber-Sicherheitsstrategie der Bundesregierung hat den Bedarf nach einer breitenwirksamen Aufklärungsarbeit zu IT-Sicherheit und Datenschutz benannt. Jetzt geht es darum, dass wir die Aufklärungsarbeit auf die Schiene bekommen. Dazu setzen wir auf starke Partner in Wirtschaft und Gesellschaft", so Littger. 

Aus Sicht des Bundesministeriums des Innern komme es darauf an, den Austausch und Dialog über die sichere Nutzung der Digitalisierung in der Gesellschaft auch künftig zu fördern. Ein starker Partner, um das Engagement für mehr Sicherheit im Netz zusammenzubringen und voranzutreiben, sei der Verein Deutschland sicher im Netz. 

Dialog über Zukunft des Ehrenamts 

Zum Gipfelausblick unterstrich Bundesministerin Brigitte Zypries die wachsende Relevanz des Ehrenamts in der Gesellschaft. „Bürgerschaftliches Engagement ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Es ist mir deshalb auch ein persönliches Anliegen, bestehendes ehrenamtliches Engagement zu stärken - auch indem digitale Möglichkeiten für Vereine aufgezeigt und gefördert werden", erklärte die Ministerin im Dialog mit weiteren Gipfelsprechern auf der Veranstaltung.

Auf dem Programm standen auch drei parallele Gesprächssalons zu digitalen Fragestellungen im Ehrenamt, unter anderem mit der Landesbeauftragten für den Datenschutz Niedersachsen, Mitglieder des künftigen Deutschen Bundestags und des Berliner Abgeordnetenhauses sowie auch Vertreter aus ehrenamtlichen Organisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und dem Deutschen Fußball Verband (DFB).

Mehr Informationen unter www.dina-gipfel.de


Quelle: Presseinformation von Deutschland sicher im Netz (DsiN) vom 18. Oktober 2017