Diakonie kritisiert Reformvorlage für Kinder- und Jugendhilfe

Anlässlich der  Verabschiedung des Gesetzentwurfes zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen durch das Kabinett, übte Maria Loheide,
Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland in einer Presseerklärung deutliche Kritik:

"Zum Ende der Legislaturperiode legt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend einen Gesetzentwurf zur Reform des SGB VIII vor, der den Ansprüchen an eine bedarfsgerechte, sozialräumliche, inklusive Kinder- und Jugendhilfe nicht gerecht wird. Wir erwarten in der nächsten Legislaturperiode eine grundlegende Reform, die in einem transparenten, beteiligungsorientierten Prozess erarbeitet wird".

Die Diakonie kritisiert insbesondere, dass die Bundesländer die Möglichkeit erhalten, Leistungen für unbegleitete minderjährige Ausländer unter Kostengesichtspunkte zu steuern. "Es darf nicht zwischen Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft differenziert und Leistungen eingeschränkt werden. Die Unterbringung, Versorgung und Betreuung der unbegleiteten jungen Ausländer durch die Kinder- und Jugendhilfe ist wesentlich für deren Integration. Abstriche aus Kostengründen ist fahrlässig", betont Loheide. Durch die Zuständigkeit der Länder würden zudem regionale Unterschiede gefördert, anstatt für gleichwertige Lebensbedingungen und Unterstützung aller Kinder in Deutschland zu sorgen.

Mehr Informationen zu Positionen der Diakonie Deutschland für eine reformierte Kinder- und Jugendhilfe unter
https://info.diakonie.de/infothek/veroeffentlichungen/detail/bedarfsgerecht-sozialraeumlich-inklusiv/


Quelle: Presseerklärung der Diakonie Deutschland vom 18. April 2017