DBfK fordert "Pausenkultur" in der Pflege

24.02.2017 | Altenhilfe | Nachrichten

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) fordert die Führungskräfte aller Ebenen in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen ausdrücklich auf, ihrer Verantwortung nachzukommen und für eine konsequente Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes zu sorgen.

„Mit Pausen wird leider zu Lasten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr willkürlich umgegangen", stellt DBfK-Sprecherin Johanna Knüppel fest. „Seit Jahren berichten beruflich Pflegende, dass sie zugunsten der Patienten-/Bewohnerversorgung meistens auf ihre Pausen verzichten (müssen). Was Pause genannt wird, ist aber keine, wenn die Ablösung fehlt – ein häufiges Problem im Nachtdienst. Und der ‚Pausenraum' ist meist kein echter Rückzugsort, sondern gleichzeitig Arbeitsraum mit Ruf- und Telefonbereitschaft. Hier verbringt man keine Pause, sondern einen ‚Bereitschaftsdienst', Regeneration kann dabei nicht stattfinden. Wir fordern eine Pausenkultur in der Pflege, die diesen Namen auch verdient", so Knüppel.

Das Thema Arbeitspausen hatte der DBfK bereits im vergangenen Jahr in seiner Aktion „Mein Recht auf Frei" umfassend aufgegriffen, unter anderem in einer großen Online-Befragung. Von den mehr als 3500 Teilnehmenden sagten 65 Prozent, dass sie nur dann eine Pause nehmen könnten, wenn es der Arbeitsanfall zulasse. 20 Prozent berichteten sogar, nie eine vollständige und ungestörte Pause zu haben, für weitere 20 Prozent gab es sie seltener als einmal im Monat.
Der DBfK zeigt sich alarmiert: Wer seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht gut behandelt, verliert sie durch berufsbedingte Erkrankung, Abwanderung zum klügeren Konkurrenten oder Berufsausstieg. Kein Unternehmen kann sich das in Zeiten des Pflegefachkräftemangels leisten. Auch die der Gewerkschaft ver.di! hatte 21. Februar eine Aktion „Heute schon Pause gemacht?" gestartet. Der DBfK begrüßte die Aktion.

Ergebnisse der DBfK-Umfrage sind in einem Sammelband „Mein Recht auf Frei" zusammengefasst auf den Internetseiten des Verbandes unter www.dbfk.de Es gibt auch eine Printversion, die im DBfK-Shop erhältlich ist.