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Neues Angebot für Aussteiger*innen in Niedersachsen

Es ist leichter in extremistische Kreise hinein zu geraten als aus ihnen herauszukommen. Gerade Rechtsextreme machen es Ausstiegswilligen angesichts des grassierenden 'Blut-und-Ehre'-Kults sehr schwer. Auch aus diesem Grund sind professionelle Ankerpunkte wichtig, die Menschen auffangen und auf dem schwierigen Weg zurück in die Mitte der Gesellschaft begleiten. Einen solchen Ankerpunkt gibt es nun auch in Oldenburg.

Niedersachsen baut die Unterstützung für Ausstiege aus der rechtsextremen Szene aus. Künftig wird auch ein Regionalbüro in Oldenburg wichtige Beratungshilfe anbieten. Bislang gibt es - vorwiegend für das südöstliche Niedersachsen - die Beratungsangebote der „Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt - Zentrum . Demokratische Bildung". Das Oldenburger Projekt „Distance - Ausstieg Rechts" ist seit dem 1.7. von Oldenburg aus aktiv. Das Land stellt für das laufende Jahr 75.000 EUR bereit. 

Die niedersächsische Justizministerin Barbara Havliza betont die Bedeutung von Ausstiegshilfe. Sie seien die "Schlüsselaufgabe in der Präventionsarbeit". Vor allem sei es wichtig, dass nicht-staatliche Akteure eingebunden werden, die nicht mit ermittlungsbehördlicher Arbeit in Verbindung gebracht werden. Vor diesem Hintergrund freut sich die Ministerin über die Zusammenarbeit mit dem Träger „Distance - Ausstieg Rechts", der bereits in der Region vernetzt sei. Die Arbeit soll vertraulich und aufsuchend erfolgen. Neben der sozialarbeiterischen Tätigkeit des Trägers soll aus wissenschaftlicher Perspektive beleuchtet werden, wie Ausstiegsprozesse ablaufen und unterstützt werden können. Womöglich können somit auch Erkenntnisse für andere Aussteiger*innen-Projekte gewonnen werden.

Interessierte können sich ab sofort unter der E-Mail-Adresse distance.ausstieg@web.de an die Beratungsstelle wenden.


Quelle: Mit Informationen des niedersächsischen Justizministeriums vom 14.7.2020