Miniatur-Figur sitzt lesend auf Euro-Münzen
Mathieu Stern / Unsplash

Investitionskosten in der stationären Pflege gerecht verteilen

Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP) hat sein Positionspapier „Investitionskosten in der stationären Langzeitpflege neu verteilen“ im Rahmen eines digitalen Fachdialogs veröffentlicht.

„Die Festlegung der Investitionskosten in Deutschlands Pflegeeinrichtungen gleicht einem Flickenteppich. Wir benötigen endlich zwischen den Bundesländern harmonisierte bauliche Vorgaben und angeglichene Bewertungsinstrumente für die Berechnung von Investitionskosten.“, so Thomas Neeb, Geschäftsführung Johanniter Seniorenhäuser GmbH und Mitglied des Geschäftsführenden Vorstandes des DEVAP. „Zudem müssen Bau und Unterhalt der Gebäudeinfrastruktur wirtschaftlich sichergestellt werden. Das schafft einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung einheitlicher Lebensbedingungen pflegebedürftiger alter Menschen in der professionellen Altenpflege in Deutschland.“

Das DEVAP-Positionspapier „Investitionskosten in der stationären Langzeitpflege neu verteilen“ enthält sieben konkrete Umsetzungsschritte zur Neustrukturierung der Investitionskostenregelungen in Deutschland:

  1. Die Infrastruktur in der vollstationären Pflege refinanzieren
  2. Die Preisunterschiede in den Bundesländern müssen abgebaut werden
  3. (Bau)technische Erfordernisse berücksichtigen
  4. Umweltschonende und energiesparenden Bauweise als Beitrag zur Bewältigung des Klimawandels
  5. Refinanzierung von fachlich gebotenen Auflagen
  6. Bedingungen an das Wohnumfeld vollstationär versorgter Pflegebedürftiger harmonisieren
  7. Bürokratieaufwand reduzieren

„Die stationären Pflegeeinrichtungen sollen und wollen zudem ihren Teil zur CO2-Reduktion beitragen und dabei Kostensteigerungen für die Bewohner:innen vermeiden. Berechnungen zeigen, dass die Energiekosten aufgrund der CO2- Besteuerung überproportional steigen werden. Das kann in den nächsten Jahren bis hin zu einer Verdopplung der Energiekosten führen!“, so Neeb weiter. „Diesen Kostensteigerungen kann mit klugen Investitionen in Energieeffizienz und Substitutionsmaßnahmen in der Energieversorgung begegnet werden. Hierfür müssen jedoch verlässliche Signale aus der Politik und Selbstverwaltung mit Anreizen für Investitionen in Klimaschutz geschaffen und sichergestellt werden. Es bedarf Regelungen, die Investitionen in Energieeffizienz unabhängig von bestehenden Vereinbarungen für Investitionskostensätze refinanzieren!“

Der DEVAP hat im Oktober 2020 sein Strategiepapier DEVAP Altenarbeit und Pflege 2021 bis 2025 herausgebracht. Darin fordert der Verband gleichwertige Lebensverhältnisse für hilfs- und pflegebedürftige Menschen zu schaffen. Ein wesentlicher Aspekt sind hierbei die Investitionskostenregelungen in den Ländern.

 

Anlage: DEVAP-Positionspapier „Investitionskosten in der stationären Langzeitpflege neu verteilen“, Stand November 2022


Quelle: Pressemitteilung der DEVAP vom 14.11.2022