Fonds Soziokultur vergibt »Innovationspreis Soziokultur« 2018

19.05.2018 | Soziale Arbeit | Nachrichten

Gleich drei Kultureinrichtungen erhalten in diesem Jahr den mit insgesamt 18.000 Euro dotierten "Innovationpreis Soziokultur" für ihre beispielhafte Kulturarbeit zum Thema »Flucht und Flüchtlinge«. Für diese vom Fonds Soziokultur bereits zum achten Mal vergebene Auszeichnung waren insgesamt 14 Projekte nominiert worden. Die Jury hat die Preisträger jetzt gewählt. Die öffentliche Preisverleihung wird nach eigenen Angaben voraussichtlich im Herbst 2018 stattfinden.

Der "Innovationpreis Soziokultur" verbindet das Soziale mit dem Kulturellen. Die Idee dahinter: Künstlerische und kulturelle Arbeit erleichtern Begegnung und Austausch mit den Fremden. In dieser Hinsicht sind die ausgezeichneten Projekte nach Ansicht der Jury ein gutes Beispiel dafür, wie die Integration von Geflüchteten in unsere Gesellschaft befördert werden kann, indem man beide Dimensionen zusammendenkt und künstlerisch umsetzt.

Hauptpreis: Projekt "KorresponDanSe 2.0", Kunstschule Offenburg in Baden-Württemberg

Das zeitgenössische Tanzstück als Performance Art brachte deutsche und französische Jugendliche mit geflüchteten Jugendlichen ihrer Länder zusammen mit dem Ziel, im gemeinsamen kreativen Auftritt „Flüchtlinge und Einheimische als Menschen zu erkennen", die mehr verbindet als trennt. Die Abschlusspräsentation fand symbolträchtig auf der Rheinbrücke bei Kehl statt, die Deutschland und Frankreich verbindet, aber für Flüchtlinge aus dem jeweiligen Nachbarland eine nahezu unüberwindbare Grenze markiert.

2. Preis: Projekt »Stadt unter dem Meer« vom Kulturbahnhof Hitzacker im Wendland

Das interkulturelle, multimediale Theaterstück überzeugte die Jury durch die „Mächtigkeit der inszenierten Bilder", die einen imaginären Raum aufscheinen lassen, der symbolisch für die auf der Flucht im Mittelmeer Ertrunkenen steht. In der "Stadt unter dem Meer" wurden dabei anhand autobiographischer Texte von Geflüchteten versunkene Visionen von Menschlichkeit und neuer Beheimatung, Freiheit und Gerechtigkeit verhandelt.

3. Preis: Projekt "Der weiße Fleck", AG Soziokultur Leipzig

Die Arbeitsgemeinschaft der soziokulturellen Zentren der Stadt hatte ein Vorhaben umgesetzt, das in jeweils unterschiedlicher thematischer Schwerpunktsetzung „das Eigene und das Fremde" zum Gegenstand einer kreativen Auseinandersetzung machte. Die Abschlusspräsentation aller Workshopergebnisse in der Leipziger Innenstadt hinterließ einen nachhaltigen Eindruck beim Publikum und unterstrich nicht zuletzt die Bedeutung der freien Szene für den gesamten Stadtraum.

 

 


Quelle: Presseinformation des Fonds Soziokultur vom 9. Mai 2018