Bundesfamilienministerin: "Fürsorge heißt: Befähigen, nicht versorgen!"

Auf dem 81. Deutschen Fürsorgetag in Stuttgart sprach sich Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey in einer Grundsatzrede für die Zusammenarbeit vieler aus, um diejenigen verlässlich Sicherheit zu geben, "die es aus eigener Kraft nicht packen". Sie besuchte Stände des „Marktes der Möglichkeiten" und informierte sich unter anderem über die Förderung von sozialen Innovationen in den Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege.

Als Schirmherrin des Kongresses, der alle drei Jahre stattfindet, betonte Franziska Giffey: „Fürsorge heißt für mich: Befähigen, nicht versorgen! Wir haben einen leistungsfähigen Sozialstaat, und es ist unsere Aufgabe, soziale Unterschiede auszugleichen und den Menschen, die es aus eigener Kraft nicht packen, verlässlich Sicherheit zu geben. Wenn es ums Befähigen geht, dann müssen viele zusammenarbeiten, natürlich auch die freien Träger und die Zivilgesellschaft. Mit Ihnen will ich dabei an einem Strang ziehen. Wir kümmern uns um die Kümmerer", so die Ministerin.

Unter dem Motto: „Zusammenhalt stärken – Vielfalt gestalten" bot der Deutsche Fürsorgetag denjenigen, die sich im Sozialbereich engagieren, den nötigen Raum für Debatten und Austausch. Er gilt als Seismograph sozialer Entwicklungen in Deutschland. 

Thema war auch der Fachkräftemangel in der frühkindlichen Bildung und in der Pflege. Ministerin Giffey machte deutlich, was der Personalmangel für Kitas und Seniorenheime bedeute: „Weniger Leute machen die Arbeit, für die eigentlich mehr Leute notwendig sind. Das bedeutet mehr Stress und weniger Zeit für das, was eigentlich am wichtigsten ist: die Menschen. Viele Fachkräfte steigen aus: wegen der Arbeitsbedingungen oder auch wegen der Bezahlung. Auch Nachwuchs zu finden, ist nicht leicht. Deshalb haben wir uns vorgenommen, das Schulgeld für die Sozial- und Gesundheitsberufe abzuschaffen. Denn niemand darf sich die Frage stellen, ob er oder sie es sich leisten kann, einen sozialen Beruf zu lernen."

Weitere Informationen zum 81. Deutschen Fürsorgetag unter www.deutscher-fuersorgetag.de


Quelle: Pressemitteilung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 15. Mai 2018