Berlin punktet dreifach im Kampf gegen Geschlechterklischees

Bundesfamilienministerin Giffey hat gestern in Berlin den von der Stiftung Bildung gestifteten "Preis gegen Geschlechterklischees" verliehen. 17 Schul- und Kita-Fördervereine aus 11 Bundesländern waren nominiert, doch am Ende blieb das gesamte Preisgeld in der Hauptstadt.

„Bildungspolitik muss immer auch Geschlechteraspekte berücksichtigen, wenn wir mehr Chancengleichheit erreichen wollen." Mit diesen Worten kommentierte die Schirmherrin der Stiftung Bildung, Prof. Dr. Gesine Schwan, die diesjährige Preisverleihung. Zu den diesjährigen Gewinnern erklärte sie:  "Die nominierten Kita- und Schulfördervereine, und insbesondere die Preisträger*innen, haben dies hervorragend und beispielhaft umgesetzt.“ Zur Überraschung aller - einschließlich der Jury - kamen alle drei Projekte, die dieses Jahr jeweils 5.000 Euro für ihr herausragendes Engagement erhalten, aus Berlin. 

Der Kita-Förderverein Heidemühler Rasselbande im Berliner Stadtteil Baumschulenweg sensibilisiert mit dem Projekt „Jahr des Regenbogens“ Eltern, Kinder und pädagogische Fachkräfte für Geschlechter- und Familienvielfalt. Die Kinder kommen spielerisch dem Thema nahe. Dazu sind spezielle Lernmaterialien im Einsatz und bei einem Stammtisch bringen Eltern eigene Ideen ein.

Der Kita-Förderverein des Kinderladens Wilde Mö(h)re, ebenfalls in Baumschulenweg hat genderreflektierte und vorurteilsbewusste Bildung fest im Gesamtkonzept verankert, was sich z.B. auf die Raumgestaltung, die Auswahl von Büchern und Spielzeug und vieles mehr auswirkt. Eltern und Fachkräfte ziehen an einem Strang und schaffen so ein Umfeld, in dem das Geschlecht nur noch eine untergeordnete Rolle spielt.

Das Trio der Ausgezeichneten wird vom Schulförderverein des Werner-von-Siemens-Gymnasiums in Berlin-Zehlendorf komplettiert. Dort rücken Schüler*innen Themen wie Feminismus, Aufklärung, Gender und Diversity stärker ins Bewusstsein. Dazu organisieren sie Workshops und Filmabende. Einnahmen daraus spenden sie etwa für Jugendliche, die wegen ihrer sexuellen Orientierung das Elternhaus verlassen mussten.

So vielfältig wie die Preisträger*innen war auch die Bandbreite der anderen nominierten Projekte. In vielen Fällen sind die Eltern aktiv eingebunden und die Aktivitäten strahlen ins Umfeld aus. Zentral ist dabei das Engagement der jeweiligen Kita- oder Schulfördervereine. Die Stiftung Bildung arbeitet daher gezielt mit ihnen zusammen, bildet sie fort und sammelt Spenden für deren Projekte. Mit dem Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule“ prämiert sie jedes Jahr die besten Ideen zu wechselnden Leitthemen. Ziel ist es, in Kitas und Schulen wirksame Projekte zu entdecken, zu fördern und bekannt zu machen. Der Preis wird u.a. gefördert durch Mittel des Bundesprogramms "Menschen stärken Menschen" des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Eine Vorstellung aller nominierten Projekte und Einrichtungen finden Sie unter https://www.stiftungbildung.com/blog/stiftung-bildung/foerderpreis-2018/

 


Quelle: Pressemitteilung der Stiftung Bildung vom 12.11.2018