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Vermeidung von Wohnungsverlust und Ausbau der Hilfen in Wohnungsnotfällen auf die sozialpolitische Agenda setzen

Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. fordert angesichts steigender Miet- und Energiekosten und anhaltender Wohnraumknappheit eine Stärkung der Prävention gegen Wohnungslosigkeit.

„Angesichts steigender Miet- und Energiekosten und weiterhin knapper Bestände von günstigem Wohnraum ist eine frühzeitige Intervention bei drohendem Wohnungsverlust von großer Bedeutung. Nur so kann ein Anstieg von Wohnungsnotfällen vermieden werden“, sagt Michael Löher, Vorstand des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. anlässlich des Tages der Wohnungslosen am 11. September.

Die konsequente Prävention gegen Wohnungsverluste, eine rasche Wiedereingliederung in mietvertraglich abgesicherten Individualwohnraum sowie das Angebot bedarfs- und zielgruppengerechter persönlicher Hilfen im Wohnraum sind das beste Mittel, um Wohnungslosigkeit langfristig zu vermeiden und zu beseitigen. Hierzu bedarf es gemeinsamer Anstrengungen von Kommunen, freien Trägern, Jobcentern und der Wohnungswirtschaft zum Aufbau von präventiv ausgerichteten Unterstützungs- und Hilfeangeboten. Koordinierungsstellen vor Ort, wie etwa Fachstellen zur Verhinderung von Wohnungslosigkeit, sollen die Bürgerinnen und Bürger in Wohnungsnotfällen gezielt unterstützen.

Ein Nationaler Aktionsplan mit dem Ziel, bis 2030 Obdach- und Wohnungslosigkeit zu überwinden, den die aktuelle Regierungskoalition im Koalitionsvertrag angekündigt hat, kann dabei helfen. Er muss aber mit Leben erfüllt werden und darf sich nicht auf eine bloße Zielbeschreibung beschränken.

Die Empfehlungen des Deutschen Vereins zur Umsetzung von Maßnahmen zum Wohnraumerhalt in den Kommunen können Sie hier abrufen:

https://www.deutscher-verein.de/de/uploads/empfehlungen-stellungnahmen/2020/dv-30-19_wohnraumerhalt-in-kommunen.pdf

Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. ist das gemeinsame Forum von Kommunen und Wohlfahrtsorganisationen sowie ihrer Einrichtungen, der Bundesländer, der privatgewerblichen Anbieter sozialer Dienste und von den Vertretern der Wissenschaft für alle Bereiche der Sozialen Arbeit, der Sozialpolitik und des Sozialrechts. Er begleitet und gestaltet durch seine Expertise und Erfahrung die Entwicklungen u.a. der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik, der Sozial- und Altenhilfe, der Grundsicherungssysteme, der Pflege und Rehabilitation sowie der Migration und Integration. Der Deutsche Verein wird gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.


Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge vom 09.09.2022