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Schulsozialarbeit: Bundeskongress fordert systematische Stärkung des Arbeitsfeldes

Vergangene Woche fand in Jena der Bundeskongress Schulsozialarbeit statt. Zentrales Ergebnis: Ein Positionspapier, in dem strukturelle Veränderungen und rechtlich verbindliche Rahmensetzungen gefordert werden - die Jenaer Erklärung.

Die systematische Weiterentwicklung, die finanzielle und die rechtliche Absicherung der Schulsozialarbeit sind die Kernforderungen der 550 Fachkräfte, die am 10. und 11. Oktober 2019 in Jena zum Bundeskongresses Schulsozialarbeit zusammenkamen. In der Jenaer Erklärung des Kongresses heißt es: „Schulsozialarbeit braucht Kontinuität und Verlässlichkeit, damit sie qualitätsvoll zu mehr Chancen- und Bildungsgerechtigkeit beitragen kann.“ Deshalb müsse Schulsozialarbeit an allen Schulen für alle jungen Menschen etabliert werden. Die Jenaer Erklärung ist ein Ergebnis des Treffens der Fachkräfte aus Jugendhilfe und Schule, Verantwortlichen bei Trägern, aus der Verwaltung und Politik, Lehrenden und Forschenden der Sozialen Arbeit.

Für den Kooperationsverbund Schulsozialarbeit forderte GEW-Vorstandsmitglied Björn Köhler: „Schulsozialarbeit muss in allen Bundesländern als professionelles Angebot systematisch weiterentwickelt und abgesichert werden.“ Das trage dazu bei, Chancen am Lern- und Lebensort Schule zu verbessern und für mehr Gerechtigkeit beim Aufwachsen junger Menschen zu sorgen. Thüringens Bildungsminister Helmut Holter machte deutlich: „Schulsozialarbeit fördert die individuelle und soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ganz aktiv mit." In Thüringen würden weitere 180 Schulsozialarbeiterstellen geschaffen. 

Der zweitägige Bundeskongress fand erstmals in Thüringen statt. Unter dem Motto „Bildung · Chancen · Gerechtigkeit“ leistete er Beiträge zur Profilierung der Schulsozialarbeit. In über 100 Vorträgen, Foren und Workshops wurden Fragen der konzeptionellen Weiterentwicklung von Schulsozialarbeit sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus praktischer Perspektive diskutiert. Ines Morgenstern, vom Organisationsberatungsinstitut Thüringen, freute sich über die positive Resonanz auf die inhaltlichen Schwerpunktsetzungen des Kongresses: „Scheinbar haben wir damit genau den Nerv der Akteure getroffen."

Veranstalter des Bundeskongresses waren der Freistaat Thüringen, die Stadt Jena, das Organisations- und Beratungsinstitut ORBIT Jena und der Kooperationsverbund Schulsozialarbeit.


Quelle: Pressemitteilung der BAG Evangelische Jugendsozialarbeit vom 11.10.2019