PARITÄTISCHER und ZWST kooperieren für Demokratiestärkung und Vielfalt in Thüringen

Gemeinsam Ausgrenzung und Diskriminierung in Thüringen entgegentreten – das ist das Ziel einer Kooperationsvereinbarung, die vom Direktor der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST), Benjamin Bloch und dem Landesgeschäftsführer des PARITÄTISCHEN, Stefan Werner, unterzeichnet wurde. Beide Partner sind sich darin einig, dass die demokratischen Errungenschaften in unserem Land jeden Tag neu gegen rechtsextremistische und rechtspopulistische Tendenzen verteidigt werden müssen. Die Kooperation zwischen PARITÄTISCHEM und ZWST soll dazu ein Baustein sein.

Die Kooperationsvereinbarung bezieht sich unter anderem auf die mehrjährige Zusammenarbeit zwischen dem Projekt des PARITÄTISCHEN „Schau HIN vor Ort. Handeln. Initiieren. Neugestalten" und dem ZWST-Fachprojekt „Perspektivwechsel plus". In diesem Rahmen wie auch im Beratungsnetzwerk gegen Ideologien der Ungleichwertigkeit und für demokratische Teilhabe arbeiten die Partner seit einigen Jahren zusammen.

Die Mitgliedsorganisationen des PARITÄTISCHEN werden durch das Projekt in dem Ziel unterstützt, gemeinsam eine Unternehmenskultur der Offenheit, Begegnung und Vielfalt zu fördern. „Perspektivwechsel plus' ist dabei ein wichtiger und kompetenter Partner", so die Koordinatorin von Schau HIN, Christiane Lochner-Landsiedel.

Marina Chernivsky, Leiterin von „Perspektivwechsel Plus" hob hervor, dass diese Kooperation ein Ergebnis des fachlichen Austausches sei und nun ausgebaut werde. „Konkret wollen die beiden Partner neue Programme entwickeln, die zum kompetenten Umgang mit gesellschaftlichen Spannungen, Konflikten und Diskriminierungen in hiesigen sozialen Strukturen beitragen können. Im Bereich der Schulung von Fachkräften und Multiplikatoren verfügt das Fachprojekt ,Perspektivwechsel plus' über mehrjährige Erfahrungen und Expertisen."

In den Regionen Kahla und Sömmerda wird es konkret darum gehen, im Zusammenspiel von Vereinen, zivilgesellschaftlichen Akteuren und Politik im Sinne eines breiten Bündnisses aktiv zu werden. Im Miteinander soll dort Ausgrenzung und Diskriminierung entgegengewirkt werden. Konkret wird das Projekt „Schau HIN vor Ort" zivilgesellschaftliches Engagement in den Reihen des PARITÄTISCHEN in Kahla und in Sömmerda unterstützen. „Meinungsklima und zivilgesellschaftliches Engagement sind dort gefährdet," so Projektleiterin Christiane Lochner-Landsiedel. Immer wieder gibt es Diskriminierungen oder auch rassistische Äußerungen gegen bestimmte Personen bis hin zu rechtsextrem motivierten Bedrohungsszenarien und Angriffen auf Einrichtungen. Im vergangenen Jahr wurde auf den Demokratieladen in Kahla ein Brandanschlag verübt. „Hier wollen wir gezielt diesen Tendenzen entgegenwirken – und zwar im Miteinander mit Aktiven vor Ort. Wir wollen Mut machen für Engagement, uns einbringen, Akteure stärken und damit klare Kante gegen Ausgrenzung und Diskriminierung zeigen", unterstrich Lochner-Landsiedel.


Quelle: Presseerklärung des PARITÄTISCHEN Thüringen vom 8. Februar 2017