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Klima in der Pflege verschlechtert sich

Der jährlich errechnete CARE-Klima-Index zeichnet ein düsteres Stimmungsbild. Trotz der politischen Maßnahmen im vergangenen Jahr, die zu einer Verbesserung der Situation in der Pflege führen sollten, bleibt insgesamt ein erschreckender Gesamteindruck.

Mehr als 2000 mit der Pflege befasste und zu pflegende Menschen wurden im vergangenen Jahr im Auftrag des Deutschen Pflegetags zur allgemeinenen Stimmungslage in der Pflegelandschaft befragt. Die Ergebnisse sind für die Politik alarmierend, da der Pflege im Koalitionsvertrag der Bundesregierung besondere Priorität eingeräumt wurde.

Die Zahlen zeigen jedoch, dass dies weder bei den zu Pflegenden noch bei Professionellen so wahrgenommen wird. So gaben 29% der Befragten an, dass die Qualität der pflegerischen Versorgung als mangelhaft zu bezeichnen sei, 5% mehr als noch 2017. Nicht nur die Qualität, sondern auch die grundsätzliche Bereitstellung erforderlicher Leistungen wird durch die Befragten in Frage gestellt. So sagten 46% (im Vorjahr 42%), eine angemessene Versorgung sei  zukünftig überhaupt nicht sichergestellt. 

Für die Arbeitgeber in der Pflege erscheint vor allem der erneut gesunkene Wert hinsichtlich der Arbeitsbedingungen der Pflegenden alarmierend: So bezeichnen 51% der Pflegefachpersonen diese als schlecht. Kaum zu überraschen vermag die Erkenntnis, dass die personelle Ausstattung äußerst problematisch gesehen wird. Fast drei Viertel der Fachkräfte gaben an, die personelle Ausstattung sei der Arbeitsbelastung nicht angemessen. Lediglich 24% der Pflegefachkräfte glauben daran, dass sich dies in Zukunft bessern werde.

Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, zieht aus den Ergebnissen der Befragung die Konsequenz, dass die "Gesundheitsversorgung der Zukunft" durch professionell gemischte Teams geleistet werden müsse, "die es verstehen, über Versorgungs- und Professionsgrenzen hinweg zu arbeiten." Auf diese Weise könne erreicht werden, "dass die Pflege in Zukunft in der Gesellschaft als das wahrgenommen wird, was sie ist – ein verantwortungsvoller und hochprofessioneller Beruf auf Augenhöhe mit den anderen Gesundheitsberufen“


Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Pflegetags vom 16.01.2019