Hilfe - mein Kind schaut Dschungelcamp
Der Januar ist traditionell ein Highlightmonat für alle Freunde des ungepflegten Trash-TV. Der Bachelor, Dschungelcamp & Co vermitteln nicht nur längst überwunden geglaubte Geschlechterbilder. Auch dass Menschen vor einem Millionenpublikum bloßgestellt werden, ist leider Usus. Aus medienpädagogischer Sicht ein Desaster.
Der Münchner Verein Programmberatung für Eltern e.V. verfolgt daher mit seiner Internetseite flimmo.tv das Ziel, Eltern und auch pädagogische Fachkräfte über die „Risiken und Nebenwirkungen" des überwiegend im Privatfernsehen ausgestrahlten „Reality-TV" aufzuklären.
Was alle Sendungen gemeinsam haben: die Frage nach dem, was echt und was inszeniert ist. Selbst Erwachsene können oft nicht durchschauen, was an einer „Dschungelprüfung“ real ist oder ob ein Streit zwischen Kandidaten manipuliert wurde. Jüngere Zuschauer dürften damit noch größere Schwierigkeiten haben. Und gerade bei denen erfreuen sich Reality-Sendungen nach wie vor großer Beliebtheit. Späte Ausstrahlungstermine im Fernsehen können nicht immer verhindern, dass Kinder zusehen. Vieles ist über Mediatheken, begleitende Angebote im Internet oder Apps abrufbar. Die umfangreiche Berichterstattung auf Social-Media-Plattformen, im Fernsehen und in Printmedien macht Kinder naturgemäß neugierig. Sie wollen auch mitreden, wenn die neuesten Peinlichkeiten und Ekelbilder auf dem Schulhof diskutiert werden.
Viele Eltern sind unsicher, wie sie mit diesen Sendungen umgehen sollen. FLIMMO gibt einen Überblick und zeigt auf, was an den unterschiedlichen Sendungen problematisch ist. Im Dschungelcamp etwa stehen häufig Streitereien, intime Geständnisse oder eklige Prüfungen im Mittelpunkt. Bei „Deutschland sucht den Superstar" werden Kandidatinnen und Kandidaten oft zur Unterhaltung der Zuschauer bloßgestellt und lächerlich gemacht.
Infos über die einzelnen Sendungen und Tipps für Eltern finden sich hier.
Quelle: Pressemitteilung des Programmberatung für Eltern e.V. vom 11.01.2019