Eine der drei Preisträgerinnen: Musola Catherine Kaseketi aus Sambia. Foto: Licht für die Welt e.V.

Her Abilities Award geht nach Bangladesch, Nigeria und Sambia

Der erstmals ausgeschriebene Award wird am heutigen Welttag für Menschen mit Behinderungen vergeben. Mit dem Preis werden besondere Leistungen von Frauen mit Behinderungen in Entwicklungsländern gewürdigt, die aufgrund fehlender staatlicher und gesellschaftlicher Strukturen in besonderer Weise von Ausgrenzung und Diskriminierung bedroht sind.

„Mit dem Her Abilities Award zeichnen wir Frauen mit Behinderungen aus, die durch ihre Arbeit die Gesellschaft positiv verändern – denn ihr Schaffen wird nur selten in der Öffentlichkeit gewürdigt“, so Yetnebersh Nigussie, die gemeinsam mit der Organisation Licht für die Welt den Award initiiert hat. Im ersten Jahr von Her Abilities erhalten Musola Catherine Kaseketi aus Sambia, Toyin Janet Aderemi aus Nigeria und Ashrafun Nahar aus Bangladesch den Fraueninklusionspreis. Aus 158 Einreichungen wählte eine zehnköpfige Jury die drei Siegerinnen aus.

„Die persönlichen Geschichten der Siegerinnen zeigen auf, dass Frauen mit Behinderungen weltweit in allen Lebensbereichen Außergewöhnliches leisten. Ob als Künstlerin, Wissenschaftlerin oder Aktivistin. Dennoch sind sie überall unterrepräsentiert. Umso lauter und deutlicher gratulieren wir daher den drei Siegerinnen zu ihrer Auszeichnung“, so Ninia LaGrande, Autorin, Moderatorin und Mitglied der zehnköpfigen Jury des Her Abilities Awards.

Kunst, Kultur und Sport: Erste professionelle Regisseurin Sambias ausgezeichnet

In der Kategorie Kunst, Kultur und Sport erhält Musola Catherine Kaseketi den Award. Die 50-Jährige ist die erste professionelle weibliche Regisseurin Sambias. In ihren Filmen thematisiert sie die Lebensumstände von Frauen mit Behinderungen, die – so wie sie selbst – häufig Barrieren ausgesetzt sind. Kasketis erster Film „Suwi“ wurde 2009 veröffentlicht und auf zahlreichen europäischen Filmfestivals gezeigt. Sie initiierte Sambias erstes internationales Filmfestival „Shungu Namutitima“ („Rauch der Donnert“) und gründete die gemeinnützige Stiftung „Voile Images“, die junge sambische Filmemacher ausbildet. Kaseketi berät auch die Nationale Vereinigung von Frauen mit Behinderungen in Sambia. Die Preisträgerin fühle sich "zutiefst geehrt" und betont, dass ihr Preis stellvertretend "für all die Frauen und Mädchen mit Behinderungen in Sambia und weltweit" stehe. 

Gesundheit und Bildung: Preis geht an nigerianische Wissenschaftlerin

Die nigerianische Wissenschaftlerin und Public Health Expertin Dr. Toyin Janet Aderemi wird in der Kategorie Gesundheit und Bildung ausgezeichnet. Die Nigerianerin studierte als erste Rollstuhlfahrerin in ihrem Heimatland Pharmazie und zählt zu den Pionieren im Bereich inklusiver Entwicklung. Aderemi arbeitete mehrere Jahre als Projektmanagerin mit Flüchtlingen mit Behinderungen im Südsudan und ist heute als Inklusionsberaterin für internationale Organisationen tätig. Sie forscht im Bereich Verhaltensmedizin – einer ihrer Schwerpunkte ist sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte von Menschen mit Behinderungen. Aderemi erklärt zur Auszeichnung. "Der Award ermutigt mich, noch mehr für meine Vision einer gleichberechtigten Gesellschaft zu tun." 

Rechte: Menschenrechtsaktivistin aus Bangladesch gewürdigt

Ashrafun Nahar wird in der Kategorie Rechte ausgezeichnet. Die 42-jährige Aktivistin kämpft gegen die Diskriminierung von Frauen mit Behinderungen in ihrem Heimatland Bangladesch. Sie gründete die Frauenrechtsorganisation “Women with Disabilities Development Foundation” (WDDF), die Frauen mit Behinderungen unterstützt. Ihr Ziel ist es, die weitläufige Diskriminierung abzubauen und Partizipation zu ermöglichen. Nahar engagiert sich auch in internationalen Foren für Frauen mit Behinderungen – darunter auch für die Association for Women's Rights in Development (AWID). Auch Nahar fühlt sich geehrt: "Diese Ehre wird mir zuteil, weil  meine Schwestern mit Behinderungen meine Arbeit respektieren."

Einreichungen für die Auszeichnung 2019 sind passenderweise ab dem 8.März - Weltfrauentag - möglich.


Quelle: Pressemitteilung von Licht für die Welt e.V. vom 02.12.2018