Bildquelle: Benedikt Bieber

Erstmals Promotionsstipendien an der Frankfurt UAS vergeben

Ramona Schneider und Andre Terjung sind die ersten Stipendiaten des Stipendienprogramms der Frankfurt University of Applied Sciences, ehemals Fachhochschule Frankfurt am Main.

Ramona Schneider wird für ihr Promotionsvorhaben „Doing Gender in der Erlebnispädagogik“ am Promotionszentrum „Soziale Arbeit“ gefördert. Andre Terjung erhält Unterstützung für sein kooperatives Promotionsvorhaben „Umgang mit Dilemmata in idealtypischen Orientierungsrahmen der Profession Pflegeberatung“. Die Stipendien betragen monatlich jeweils 1.200 Euro.

Ramona Schneider  wird in ihrem Promotionsvorhaben „Doing Gender in der Erlebnispädagogik“ erlebnispädagogische Interventionen in einem sozialpädagogischen Umfeld teilnehmend beobachten. Die Beobachtungen werden durch ethnographische, leitfadengestützte Interviews ergänzt. Hierbei wird sie die ambulante und stationäre Kinder- und Jugendhilfe sowie die Jugendsozialarbeit im Hinblick auf performative Geschlechterdarstellungen, sogenannte Undoing und Doing Gender-Praktiken, beim Bouldern und Klettern untersuchen. Sie führt Interviews durch, um Geschlechts-Konstruktionen als soziale Kategorie sowie die performative Herstellung sozialer Ordnungen im Kontext des Boulderns und Kletterns zu rekonstruieren. So sollen vorherrschendes Geschlechterwissen qualitativ-empirisch zugänglich gemacht und kritische Reflexionsprozesse der sozialpädagogischen Handlungspraktiken ermöglicht werden. Das Promotionsvorhaben wird von Prof. Dr. Lotte Rose, Professorin für Pädagogik der Kinder- und Jugendarbeit, betreut.

Andre Terjung stellt in seinem Promotionsvorhaben „Umgang mit Dilemmata in idealtypischen Orientierungsrahmen der Profession Pflegeberatung“ die Frage, wie eine Versorgung der stetig zunehmenden Anzahl von pflegebedürftigen Menschen gelingen kann und wie dabei eine größtmögliche Lebensqualität sichergestellt werden kann. Dabei legt er den Fokus auf die Beratung und Schulung von Betroffenen und deren Angehörigen, damit diese autonom und unter Rücksichtnahme auf ihre Privatsphäre auf möglichst wenig professionelle Hilfe vom Staat angewiesen sind. Terjung wird in seiner Arbeit die Forschungsfrage beantworten, wie Berater/-innen der Pflege idealtypisch mit einzelnen Spannungsfeldern in der Berufspraxis umgehen können. Seine Arbeit wird wichtige Grundlagen zur Qualifizierung von Professionellen in der noch recht jungen Disziplin „Pflegeberatung“ zur Verfügung stellen. Terjung wird bei seinem Promotionsvorhaben von Prof. Dr. Michael May, Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main, und Prof. Dr. Ulrike Schulze, Geschäftsführerin des Hessischen Instituts für Pflegeforschung (HessIP) an der Frankfurt UAS, betreut.

In einem ausführlichen Interview erklärt Prof. Dr. Rudolf Schmitt, wie Promovieren und Soziale Arbeit zusammenpasst und welche Fördermöglichkeiten es gibt:

https://www.sozial.de/mehr-doktorhuete-fuer-die-soziale-arbeit-wie-gewinnt-man-wissenschaftlichen-nachwuchs-aus-eigenen-reihen.html

 


Quelle: Pressemitteilung der Frankfurt UAS vom 13.11.2018