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Deutscher Frauenrat fordert Parität in den Parlamenten

100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland sind Deutschlands Parlamente immer noch überwiegend männlich besetzt, obwohl Frauen durchschnittlich die besseren Bildungsabschlüsse erzielen. Der Deutsche Frauenrat möchte, dass sich das ändert - und zwar per Gesetz.

Selbst die Bundeskanzlerin äußerte Anfang des Jahres im Interview mit der Zeit den bemerkenswerten Satz, dass Parität ihr logisch erscheine. Ein Satz, der leichter ausgesprochen ist als in die Tat umgesetzt. Denn hinsichtlich der tatsächlichen Gleichstellung von Mann und Frau ist Deutschland, auch und gerade im Vergleich mit anderen Ländern in Europa, nicht gerade führend. 

Der Deutsche Frauenrat nimmt das 100-jährige Jubiläum zum allgemeinen Wahlrecht für Frauen in Deutschland zum Anlass, um seine Forderung nach einer paritätischen Besetzung der deutschen Parlamente zu bekräftigen. Konkret fordert das Bündnis eine grundlegende Wahlrechtsreform. Nur so sei eine zahlenmäßige Gleichverteilung zu erreichen. Aus Sicht der Frauenrats müssten sowohl Direktmandate als auch Listenplätze gleichmäßig auf Frauen und Männer verteilt werden. Zuletzt hatte das Land Brandenburg zumindest für die Listenplätze eine gesetzliche Paritäts-Vorgabe gemacht, die bereits für die anstehende Landtagswahl greifen wird.

Sorge bereitet dem Lobbybündnis für Frauen, dass durch das Erstarken rechter und rechtspopulistischer Parteien die Zahl der Parlamentarierinnen zuletzt wieder zurückgegangen ist. Daher warnt es vor "patriarchalen Rückfällen und Extremismus." Unter dem Hashtag  #MehrFrauenindieParlamente setzen sich zahreiche Politiker*innen und Institutionen für eine stärkere Vertretung von Frauen ein.


Quelle: Mit Informationen des Deutschen Frauenrats vom 18.6.2019