Was sind Schwerpunkte der Demografiepolitik?

Im Vorfeld des viel beachteten diesjährigen Demografiegipfels fand auf dem Demografieportal des Bundes und der Länder eine Umfrage zur Demografiepolitik statt. Etwa 550 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich zuvor einen Monat lang beteiligt. Darüber informiert das Redaktionsteam des Portals.

Fast 60 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehen demnach Bildung als das wichtigste Handlungsfeld in der Demografiepolitik. Mit 44 Prozent folgt die soziale Sicherung im Alter und fast gleichauf mit 43 Prozent die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Zuwanderung und Integration von Flüchtlingen wird an vierter Stelle genannt. Bei der Frage „Worauf sollte die Bundesregierung in der nächsten Legislaturperiode ihren demografiepolitischen Schwerpunkt legen?" sollte die Politik laut Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Umfrage einen besonderen Schwerpunkt auf die Zuwanderung und Integration von Flüchtlingen legen. Neben der Forderung eines Einwanderungsgesetzes wird hierbei oft auch die schnelle Integration in Ausbildung und Arbeitsmarkt genannt. Auch Bildung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf beziehungsweise Familienförderung allgemein sowie solide und zukunftsorientierte öffentliche Finanzen wurden oft genannt:

Es gab nach Aussagen des Redaktionsteams mehr als 800 Antworten, viele Teilnehmende hätten Schwierigkeiten gehabt, sich festzulegen. Eine ausführliche Auswertung folgt in Kürze auf dem Demografieportal. Alle Umfrageergebnisse sind auf dem Demografieportal einsehbar.

Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte in ihrer Rede zum Demografiegipfel den sozialen Zusammenhalt. Sie sagte: "Beim demografischen Wandel geht es letztendlich um den gesellschaftlichen Zusammenhalt". Die Quelle dafür sei die Familie. Merkel appellierte an junge Menschen, sich aktiv an der Gestaltung der Zukunft zu beteiligen. Sie setzte drei Schwerpunkte, den ersten davon beim Thema Familien. Familie sei dort, wo Menschen generationenübergreifend Verantwortung füreinander übernehmen. "Die Familie ist die Quelle unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts", so Merkel. Einen weiteren Schwerpunkt setze die Kanzlerin bei der Gemeinschaft vor Ort in den Kommunen. Sie rief dazu auf, die Daseinsvorsorge in ländlichen Regionen zu gewährleisten.

Als dritten Punkt nannte die Bundeskanzlerin das Thema Arbeit. Sie betonte die Notwendigkeit altersgerechter Arbeitsplätze sowie die Bedeutung flexibler Arbeitsmodelle und der Förderung von Existenzgründern. Die Arbeitswelt stelle immer höhere Anforderungen an die Beschäftigten. Darauf müsse das Bildungssystem reagieren, sagte die Kanzlerin. Sie verwies vor allem auf die Digitalisierung und das "lebenslange Lernen", das immer mehr an Bedeutung gewinne.

Der diesjährige Demografiegipfel der Bundesregierung fand unter dem Motto "Zusammenhalt stärken – Verantwortung übernehmen". Es wurden unter anderem Ergebnisse der zehn Arbeitsgruppen der Demografiestrategie vorgestellt.

Mehr Informationen unter www.demografie-portal.de


Quelle: News der Redaktion des Demografieportals des Bundes und der Länder/Presseinformation der Bundesregierung vom 16. März 2017