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Alleinerziehende stehen vor besonderen Herausforderungen

Die neuerlichen Schul- und Kitaschließungen stellen viele Familien vor große Probleme. Alleinerziehende trifft es besonders hart, denn aufgrund der Kontaktbeschränkungen soll gerade auf externe Betreuungsangebote verzichtet werden. Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter fordert daher gesonderte Unterstützungsmaßnahmen.

Daniela Jaspers, Vorsitzende des Bundesverbandes, bringt auf den Punkt, was die seit gestern geltenden Schließungsmaßnahmen für Alleinerziehende bedeuten: „Ohne Kinderbetreuung können sie nicht ihr Geld verdienen, ohne Einkommen nicht ihre Kinder versorgen. Wegen der Kontaktbeschränkungen bricht das soziale und familiäre Netzwerk weg, das sonst helfen kann." Von Alleinerziehenden werde nichts weniger als die "Quadratur des Kreises" verlangt. 

Kritisch sieht der Verband aus diesem Grund, dass Kinder von Alleinerziehenden im Bereich der Kita-Notbetreuung nicht priorisiert behandelt würden. Auch der allgemeine Appell, Kinder sollten aus infektiologischen Gründen zuhause bleiben, berücksichtige nicht die besondere Lage von Einelternfamilien. Die getroffenen Ausgleichsmaßnahmen seien zwar zum Teil durchaus hilfreich, so begrüßt Jaspers die Ausweitung des Kinderkrankengeldes, doch sei das Vereinbarkeitsproblem hierdurch nicht gelöst. Hiervon profitieren vor allem Menschen, die in sogenannten Normalarbeitsverhältnissen arbeiten. Selbständige oder in Projekten arbeitende befristet Beschäftigte könnten in große Schwierigkeiten geraten, weil sie ihre Arbeit schlicht nicht schaffen können.