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Zentrale Servicestelle für Berufsanerkennungen in Bonn eröffnet

Der Fachkräftemangel hat viele Wirtschaftszweige fest im Griff, bekanntermaßen auch das Sozial- und Gesundheitswesen. Damit qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland einfacher in Deutschland Fuß fassen können, haben Bundesarbeitsminister Heil und Bundesbildungsministerin Karliczek die Zentrale Servicestelle Berufsanerkennung (ZSBA) ins Leben gerufen. Ziel ist eine schnellere und effizientere Ankerkennung ausländischer Abschlüsse.

„Exzellente Fachkräfte sind das Rückgrat unserer Wirtschaftskraft. In vielen Branchen werden derzeit Fachkräfte gesucht. Deshalb müssen wir unseren Blick auch ins Ausland richten. Gute Fachkräfte, die zu uns nach Deutschland kommen wollen, sind ein Gewinn für unseren Arbeitsmarkt", erklärte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek im Rahmen der Eröffnung der Servicestelle in Bonn.

Um die Qualitätsstandards zu halten, müsste folgerichtig überprüft werden, ob die Qualifikationen der Bewerber auch den in Deutschland gewünschten Anforderungen entsprächen. Die Zentrale Servicestelle Berufsanerkennung kommt daher aus Karliczeks Sicht zum richtigen Zeitpunkt. Als zentrale Anlaufstelle werde sie ein Lotse für Fachkräfte aus dem Ausland sein, und zwar auf ihrem Weg durch das Anerkennungsverfahren bis zur Einreise nach Deutschland. Verfahren für Bewerberinnen und Bewerber aus dem Ausland sollen somit schneller, transparenter und einheitlicher werden. Von den erfolgreichen Anerkennungsverfahren könnten sowohl Unternehmen profitieren, als natürlich auch die einwandernden Fachkräfte.

Auch Bundesarbeitsminister Heil zeigt sich zufrieden: „Die Bundesagentur für Arbeit hat sich in der letzten Zeit viel stärker für die Fachkräftegewinnung aufgestellt. Das ist gut und nötig. Denn ohne ausländische Fachkräfte werden wir unseren Wohlstand in Deutschland nicht erhalten können. Wir brauchen die Menschen von außerhalb. Wir können nicht einfach nur auf sie warten, sondern wir müssen auch um sie werben." Klar sei aber auch, da das Fachkräfteeinwanderungsgesetz nur ein Erfolg werden könne, wenn die Anerkennungsverfahren für ausländische Berufsabschlüsse effizient gestaltet würden. "Ich freue mich sehr, dass wir mit der Zentralen Servicestelle Berufsanerkennung einen wichtigen Beitrag leisten, um ausländische Fachkräfte so schnell wie möglich in den Arbeitsmarkt zu integrieren“, gibt sich Heil zuversichtlich.

Die ZSBA soll im komplexen System der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse in Deutschland eine Lotsenfunktion für Bewerberinnen und Bewerber übernehmen. Dies soll vor allem den Fachkräften helfen, die sich noch im Ausland befinden und am Anfang ihrer Arbeitssuche in Deutschland stehen. Die Servicestelle soll die Fachkräfte bei der Zusammenstellung der erforderlichen Unterlagen für die zuständige Anerkennungsstelle unterstützen und über regionale Beratungs- und Qualifizierungsangebote informieren. Zudem kann sie bei der Suche nach einem passenden Arbeitgeber. Hierdurch sollen zugleich die Anerkennungsstellen entlastet und die Verfahren beschleunigt werden.

Daniel Terzenbach, Vorstandsmitglied der Bundesagentur ist ebenfalls erfreut: „Wir freuen uns, dass wir als Bundesagentur für Arbeit mit der Zentralen Servicestelle Berufsanerkennung eine wichtige Aufgabe übernehmen und damit das Fachkräfteeinwanderungsgesetz unterstützen. Qualifizierte Fachkräfte im Ausland zu gewinnen, ist harte Arbeit. Wir stehen mit anderen Ländern im Wettbewerb um die besten Köpfe. Umso wichtiger ist es, den Weg nach Deutschland so reibungslos wie möglich zu gestalten. Mit der ZSBA senden wir damit auch an Fachkräfte aus dem Ausland ein klares Zeichen der Willkommenskultur.“

Interessenten im Ausland können sich per Mail, Telefon oder Chat über das Fachkräfteportal www.make-it-in-germany.com melden und werden dann von Beraterinnen und Beratern der Servicestelle über das Anerkennungsverfahren weiter beraten.


Quelle: Mit Informationen der Bundesagentur für Arbeit vom 17.2.2020