Wenn Spielen süchtig macht

26.09.2013 | Gesundheitswesen | Nachrichten

Glücksspiel ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Studien zeigen, dass etwa 275.000 der Deutschen einen problematischen Umgang damit haben, mehr als 250.000 sind süchtig. Jährlich ist am 25. September bundesweiter Aktionstag gegen Glücksspielsucht.

Erlebnissen, um Spannung zu erleben. Manche Menschen können ihr Spielverhalten jedoch nicht kontrollieren, sie werden abhängig. Mehr als 250.000 Menschen sind davon betroffen. Ein problematisches Spielverhalten gilt als Vorstufe der Glücksspielsucht. Das Spielen ist dann zwar bereits mit negativen Konsequenzen verbunden, der Spieler kann aber sein Spielverhalten noch kontrollieren.

Beziehungen gehen kaputt

Wer süchtig ist, erfindet Lügen und Ausreden, um unangenehme Tatsachen zu verbergen - zum Beispiel, wenn der gesamte Monatslohn "verzockt" ist. Dann fehlt Geld für Lebensmittel oder die Miete: Die Existenz ist bedroht. Für gemeinsame Unternehmungen mit Freunden und Familie bleibt keine Zeit. Langjährige Beziehungen gehen kaputt, weil die gesamte Zeit dem Glücksspiel gewidmet ist.

Aufklären ist wichtig

Glücksspielsucht ist eine ernste Krankheit und bestimmt das Alltagsleben der Betroffenen. Finanzielle Verluste, Konflikte in der Familie und Probleme am Arbeitsplatz können die Folgen sein. Neben einem gesetzlichen Jugend- und Spielerschutz ist es deshalb wichtig, über Suchtgefahren aufzuklären. Das Spiel an Geldspielautomaten hat ein etwa fünffach höheres Risiko für problematisches Verhalten als andere Glücksspiele. Deshalb hat die Bundesregierung die Gesetze dafür verschärft.

Personenungebundene Spielerkarten

Im Dezember 2012 wurde mit der "Gewerbeordnung für Spielgeräte mit Gewinnmöglichkeit" eine personenungebundene Spielerkarte eingeführt. Die genauen Ausführungen dazu sind noch in einer Spielverordnung zu regeln. Ziel ist, dass erst mit einer Karte der Glücksspiel-Automat freigeschaltet wird. Damit würde sich die Gefahr verringern, dass Minderjährige spielen und Spieler mehrere Automaten gleichzeitig bedienen.

Finanzielle Verluste begrenzen

Weitere Maßnahmen sollen den finanziellen Verlust der Spieler eingrenzen. Geplant ist, dass nach einer bestimmten Zeit das Spiel automatisch unterbrochen wird und sich das Gerät auf "Null" stellt. Wer Glücksspielgeräte gewerbsmäßig aufstellen will, benötigt eine Erlaubnis nach der Gewerbeordnung.

Angebote zur Prävention im Internet

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat eine nationale Kampagne für unterschiedliche Zielgruppen entwickelt. Die Kampagne "Spiel nicht bis zur Glücksspielsucht" enthält verschiedene Aufklärungsangebote. Teil der Kampagne ist die Internetseite "Spielen mit Verantwortung". Hier wird über einzelne Glücksspiele, die Entstehung von Glücksspielsucht und regionale Hilfsangebote bei problematischem oder süchtigem Spielverhalten informiert. Für diejenigen, die mit dem Glücksspiel aufhören möchten, gibt es ein interaktives Beratungsprogramm.

Bundesweiter Aktionstag

Der bundesweite Aktionstag gegen Glücksspielsucht klärt über die Risiken des Glücksspiels auf. Er macht auf das Leid der Betroffenen und ihrer Familien aufmerksam. Interessierte können sich über die Landesfachstellen Glücksspielsucht oder im Internet unter "Aktionstag Glücksspielsucht 2013" zu den regionalen Veranstaltungen informieren.

Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 25.09.2013