Weniger Bürokratie – mehr Zeit für die Pflege

18.03.2015 | Altenhilfe | Nachrichten

Pflegende in Sachsen-Anhalt werden von Bürokratie entlastet

In den nächsten zwei Jahren sollen Pflegende in Sachsen-Anhalt von vielen bürokratischen Dokumentationspflichten befreit werden, damit sie zukünftig mehr Zeit für die direkte Betreuung von Kunden und Bewohnern haben. Pflegeheime und ambulante Dienste haben die Chance, eine vereinfachte Dokumentation einzuführen, die alle fachlichen und rechtlichen Anforderungen mit deutlich weniger Aufwand erfüllt. Initiator ist die Bundesregierung zusammen mit den maßgeblichen Trägerverbänden, den Pflegekassen, den Bundesländern inklusive der Prüfinstitutionen und vieler anderer Akteure. Entwickelt hat das neue System eine Expertengruppe. Der bpa ist optimistisch, dass damit mehr Zeit für die eigentliche Pflege bleibt. „Der Abbau der ausufernden Bürokratie ist ein drängendes Thema und kommt unseren Kunden zugute“, sagt Sabine Mrosek, Landesvorsitzende des bpa in Sachsen-Anhalt.  „Das Vorhaben ist richtig. Endlich werden die Pflegekräfte entlastet von unnötiger Schreibarbeit. Zufriedenere Pflegekräfte und mehr Zeit für die Menschen sind das Resultat. Jetzt gilt es, zusammen mit dem Land und den Pflegekassen sowie den Prüfinstitutionen zeitnah mit der Umsetzung zu beginnen.“ Bereits im vergangenen November wurde in Sachsen-Anhalt die Bildung eines Lenkungsgremiums mit Vertretern des bpa, der Verbände der freien Wohlfahrtspflege, des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen, der Heimaufsicht und der Krankenkassen beschlossen. Ein erstes Treffen fand im Dezember statt. „Mit Blick auf die positiven Ergebnisse des Pilotprojektes wollen wir die Vereinfachung der Pflegedokumentation jetzt in enger Abstimmung mit allen Partnern flächendeckend umsetzen. Das kann nur gelingen, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Wir hoffen auf eine gute Zusammenarbeit mit den Kassen“, sagt Sabine Mrosek. „Pflegefachkräfte bekommen damit endlich wieder die Kompetenz zugestanden, die sie zum Beispiel bei der Einschätzung von Risiken ihrer Bewohner und Kunden  haben“, erklärt Mrosek. Mit der neuen Dokumentation wird für jeden Pflegebedürftigen einmalig eine Maßnahmeplanung unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse erstellt, während im Alltag nur noch Besonderheiten und Abweichungen dokumentiert und verändert werden müssen.

Quelle: Pressemitteilung des bpa - Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. vom 17.02.2015