Vom Arbeiterkind zum Akademiker – Über die Mühen des Aufstiegs durch Bildung

Neue Publikation der Konrad-Adenauer-Stiftung

Sozialer Aufstieg ist kein Selbstläufer, der mit dem Schulwechsel auf ein Gymnasium oder durch Nachhilfestunden gelingt. Vielmehr bleibt der soziale Aufstieg ein langwieriger, instabiler Prozess, der begleitet werden muss. Dies bestätigt eine neue empirische Untersuchung der Biographien von vierzig sogenannten „Extremaufsteigern“. Dabei handelt es sich um Menschen, die von „ganz unten“ in hohe Positionen aufgestiegen sind, sowohl ohne als auch mit Migrationshintergrund. Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani, Politikwissenschaftler an der Fachhochschule Münster, zeigt in seiner qualitativen Studie, dass beruflicher Erfolg und soziale Mobilität nicht nur auf das Bildungsniveau reduziert werden dürfen. So ist der Bildungsaufstieg mit sozialen Risiken und psychischen Belastungen verbunden, etwa mit der Angst, sich von seiner Herkunft zu entfremden. Hinzu kommt: Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Milieus wollen trotz schwieriger Startbedingungen aufsteigen. Allerdings wird Bil-dung häufig nicht als Weg zum Ziel gesehen. Vielmehr werden Jugendliche durch Unterhaltungs- und Sportstars beeinflusst. Sie zeigen, dass Aufstieg auch ohne Bildung gelingen kann. Die PISA-Ergebnisse der letzten Jahre haben deutlich gemacht, dass schulischer Erfolg eng mit der sozialen und ethnischen Herkunft verknüpft ist. Dies führte zu einer Neubewertung von frühkindlicher Bildung, Sprachförderung sowie Übergängen im Bildungssystem. Außer Acht gelassen wurde dabei weitgehend, dass auch nach erfolgreichem Bildungsabschluss die soziale Herkunft wirksam bleibt. Chancenungleichheit scheint also ein ge-samtgesellschaftliches Problem zu sein, das nicht auf das Bildungssystem beschränkt ist. An diesem Punkt setzt die neue Studie an und versucht, ein Verständnis für die Problemstellungen bei der Überwindung sozialer Ungleichheit zu entwickeln. Die Publikation können Sie hier abrufen

Quelle: Pressemitteilung der Konrad-Adenauer-Stiftung vom 21.01.2014
http://www.kas.de/wf/de/33.36626/