Vergessenes Thema Mädchensozialarbeit?

Mit ihrem Themenheft „Zwingend! Dringend! Notwendig! Mädchensozialarbeit bracht Stärkung" möchte die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA) eine Facette sozialer Arbeit in den Mittelpunkt stellen, die in den letzten Jahren immer mehr in den Hintergrund gedrängt wurde: die Arbeit mit und für Mädchen und junge Frauen. Die fachpolitische Diskussion um dieses Handlungsfeld ist in den letzten Jahren fast versiegt. So hat zum Beispiel im aktuellen 15. Kinder- und Jugendbericht die Genderperspektive keine Relevanz. Die BAG EJSA möchte nun den fachlichen Austausch wieder befördern und zu einem jugendpolitischen Diskurs beitragen. 

Fachlich hat nach Aussagen der BAG EJSA der pädagogische Ansatz der Mädchenarbeit bis heute nicht an Aktualität verloren. Für alle Mädchen und Frauen seien die Themen Gewalt, Diskriminierung und Druck durch medial verbreitete Körperideale geblieben. Auch an der Armutssituation von Mädchen habe sich wenig verändert – nur ist eine weitere Gruppe hinzugekommen, die der geflüchteten Mädchen und Frauen.

Im Themenheft werden die spezifischen Lebenslagen von Mädchen und jungen Frauen beschrieben. Neue fachliche Herausforderungen sind dabei im Fokus. So wird zum Beispiel in dem Beitrag zur Digitalisierung deutlich, wie notwendig es ist, sich dieser Entwicklung und den damit verbundenen Phänomenen und Auswirkungen gendersensibel anzunehmen. Queere, intersektionale und heteronormativitätskritische Perspektiven und neue Lebenslagen, wie die der geflüchteten jungen Frauen müssen zu einer Weiterentwicklung der Mädchensozialarbeit führen. Und die Frage, wie Inklusion in der Jugendsozialarbeit umgesetzt werden kann, hat auch eine genderspezifische Dimension.

Bestellt werden kann das Themenheft (DIN A4-Broschüre, 96 Seiten) zum Preis von 9,-Euro zzgl. Versandkosten bei der BAG EJSA (Sabine Raabe, Tel. 0711/16489-45, raabe@bagejsa.de) oder unter www.bagejsa.de/Publikationen


Quelle: Presseinformation der Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit vom 11. Oktober 2017