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UNICEF in Sorge um Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen

Fast 2 Milliarden Kinder und Jugendliche sind laut dem UN-Kinderhilfswerk UNICEF von Ausgangsbeschränkungen betroffen. Sie sind vom sozialen Leben isoliert und können häufig keine Schutzangebote wahrnehmen. Um gerade in den ärmsten Ländern helfen zu können, müssen bestehende Angebote gesichert und ausgebaut werden.

Für den weltweit wachsenden Bedarf an humanitärer Hilfe für Kinder in Folge von Covid-19 benötigt UNICEF dringend mehr Mittel. Wegen der verheerenden sozioökonomischen Konsequenzen der Krankheit und wachsender Not von Familien erhöht das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen seinen ursprünglich im März veröffentlichten Nothilfeaufruf von 651 Millionen auf 1,6 Milliarden US-Dollar. Zu Beginn des fünften Monats der Pandemie sind die Kosten für Hilfsgüter, Transporte und Umsetzung von Hilfsmaßnahmen dramatisch gestiegen. „Die Pandemie ist eine Gesundheitskrise aus der immer mehr eine Krise der Kinderrechte wird“, sagt UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. „Schulen sind geschlossen, Eltern können nicht arbeiten und der Druck auf Familien wächst. Die Mittel werden uns ermöglichen, auf die Krise zu reagieren, uns von ihren direkten Nachwirkungen zu erholen und die Kinder vor den langfristigen Folgen zu schützen.“ 

1,8 Milliarden Kinder und Jugendliche von Ausgangsbeschränkungen betroffen

Der Zugang zu Gesundheitsversorgung und routinemäßigen Impfungen ist bereits für Hunderte Millionen Kinder beeinträchtigt. Dies kann zu einem signifikanten Anstieg der Kindersterblichkeit führen. Gleichzeitig erhöhen Ausgangsbeschränkungen, Schulschließungen und daraus folgende Isolation die ohnehin hohen Belastungen für die ärmsten und benachteiligten Kinder. Nach Einschätzung von UNICEF leben rund 77 Prozent der Kinder und Jugendlichen weltweit – dies sind 1,8 Milliarden Mädchen und Jungen – in einem der 132 Länder, in denen aufgrund von Covid-19 Ausgangsbeschränkungen verhängt wurden.

Unter diesen Bedingungen sowie aufgrund des wirtschaftlichen Abschwungs wachsen die Risiken von Gewalt, Missbrauch und Vernachlässigung für Kinder. Mädchen sind besonders von sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt bedroht. Viele vertriebene, geflüchtete und migrierte sowie zurückgeführte Kinder haben nur eingeschränkten Zugang zu Hilfe und Schutz. Sie sind auch zunehmend mit Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung konfrontiert.

UNICEF konzentriert seine Antwort auf die Pandemie im Bereich der humanitären Hilfe besonders auf Länder, die bereits vorher unter humanitären Krisen litten. Die Pandemie bedeutet eine zusätzliche Bedrohung für die Kinder. Es ist deshalb besonders wichtig, bestehende Hilfen aufrecht zu erhalten bzw. auszubauen. Ziel ist es, die Ausbreitung des Virus zu lindern und die Folgeschäden für Kinder, Frauen und besonders verletzliche Bevölkerungsgruppen zu verringern. Dazu gehört es, den Zugang zu Gesundheitsversorgung, Nahrung, Wasser und sanitären Einrichtungen, Bildung und Schutz sicherzustellen.


Quelle: Pressemitteilung von UNICEF Deutschland vom 12.5.2020