Täter-Opfer-Ausgleich in Baden-Württemberg: Auftragszahlen in sechs Jahren mehr als verdreifacht

27.08.2013 | Soziale Arbeit | Nachrichten

Die zunehmende Bedeutung des Täter-Opfer-Ausgleichs in Baden-Württemberg dokumentiert auch die wachsende Anzahl erteilter Aufträge, die sich seit 2007 mehr als verdreifacht hat. Wurden 2007, dem ersten Jahr der landesweiten Übertragung von Bewährungs- und Gerichtshilfe an die NEUSTART gGmbH, nur 483 Aufträge von der Staatsanwaltschaft erteilt, bilanziert die NEUSTART gGmbH für das Jahr 2012 1.571 Aufträge (2009: 1.111 Aufträge; 2010: 1.160 Aufträge; 2011: 1.422 Aufträge; 2012: 1.571 Aufträge).

Circa 60 Prozent aller erteilten Aufträge im Täter-Opfer-Ausgleich geht eine Körperverletzung voraus  

930 der im Jahr 2012 erteilten 1.571 Anordnungen im Täter-Opfer-Ausgleich gingen auf eine Körperverletzung, 231 auf Hausfriedensbruch, Beleidigung u.a. zurück; 167 Anordnungen resultierten aus Straftaten gegen die persönliche Freiheit, 117 hatten eine Sachbeschädigung zur Ursache. Dr. Uwe Schlosser, Generalstaatsanwalt in Baden und Vorsitzender der Zweiten Opfer- und Zeugenschutzkommission betont: "Nach der Übertragung an NEUSTART wurde das Potential des Täter-Opfer-Ausgleichs als Instrument einer nachhaltigen Konfliktlösung, insbesondere bei Delikten wie Körperverletzung, Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung, besser genutzt. Dank der gezielten Popularisierung des Täter-Opfer-Ausgleichs in Baden-Württemberg werden immer mehr Aufträge von den Staatsanwaltschaften des Landes erteilt. Schon heute ist damit die Maximalerwartung des Justizministeriums aus dem Jahre 1999 erreicht: Eine Entwicklung, die mich sehr positiv stimmt und darauf vertrauen lässt, dass der Täter-Opfer-Ausgleich an Renommee und Bedeutung im Strafrecht weiter gewinnt."

Gerichtshilfe: quantitative Ziele vorzeitig erreicht  

Auch in der Gerichtshilfe wurden bereits Ende 2011 die quantitativen Ziele des Generalvertrags mit dem Land vorzeitig erreicht (2009: 2.373 Gerichtshilfeaufträge; 2011: 3.496 Gerichtshilfeaufträge). 2012 konnte die Auftragszahl erneut gesteigert werden (3.617 Aufträge) "Diese positiven Ergebnisse sind bezeichnend für die hohe Arbeitsqualität unserer über 450 haupt- und 600 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Leistung und Engagement", so Christian Ricken, Geschäftsführer für Sozialarbeit der NEUSTART gGmbH, "in Bewährungs-, Gerichtshilfe und Täter-Opfer-Ausgleich beispielgebend ist".

Quelle: Pressemitteilung der NEUSTART gemeinnützige GmbH, Stuttgart, vom 01.08.2013