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Soziale Einrichtungen können Hilfen abrufen

Die Bundesregierung hat nun auch formell Hilfsmöglichkeiten für soziale Einrichtungen geschaffen. Neben günstigen KfW-Darlehen können auch Überbrückungshilfen in Form von Zuschüssen abgerufen werden. Profitieren sollen hiervon Einrichtungen, deren Einnahmen pandemiebedingt in weiten Teilen oder gar vollständig weggebrochen sind. Die Kinder- und Jugendhilfe wurde besonders berücksichtigt.

Bund, Länder und Kommunen haben gemeinsam ausgehandelt, wie sozialen Einrichtungen, die aufgrund der Corona-Krise in finanzielle Schieflage geraten sind, Hilfen zukommen können. Die Hilfen basieren auf drei Säulen, die im Einzelfall passgenau organisiert werden können. Zum ersten werden günstige KfW-Darlehen ermöglicht, für die der Bund zu 80% haftet, falls erforderlich. Die Länder können aus eigenen Mitteln die fehlenden 20% hinzufügen, so dass die Darlehen de facto risikolos vergeben werden können.

Da die Rückzahlung von Krediten, seien sie noch so günstig, angesichts der aktuellen Einnahmesituation für viele Organisationen kaum darstellbar ist, werden auch Überbrückungshilfen angeboten. Sie sollen sicherstellen, dass Einrichtungen, die vor der Krise ein funktionierendes Geschäftsmodell hatten, liquide bleiben und die laufenden Kosten tragen können, wobei maximal 80% der entgangenen Einnahmen erstattet werden können. Pro Einrichtung (nicht Gesamtverband) können höchstens 150.000 EUR abgerufen werden.

Die dritte Säule ist speziell für Träger der Kinder- und Jugendhilfe interessant. Für besonders betroffene Einrichtungen, wie z.B. Familienbildungsstätten, Schullandheime oder Jugendherbergen, aber auch Träger für internationale Jugendaustauschprogramme steht für das laufende Jahr zusätzlich ein separater Topf in Höhe von 100 Mio. EUR zur Verfügung. 

Die zuständige Bundesministerin Giffey zeigte sich erleichert: "Gerade jetzt brauchen wir die gemeinnützigen Organisationen, die mit ihren vielen Ehren- und Hauptamtlichen jeden Tag unermüdliche Arbeit leisten und die sozialen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie abfedern. Ohne sie wären viele Unterstützungsleistungen für einsame Menschen, für bedürftige Familien, für Kinder, Jugendliche und ältere Menschen in der derzeitigen schwierigen Lage kaum möglich."