Siebter Altenbericht nimmt Probleme und Potenziale der Kommune in den Blick

„Sorge und Mitverantwortung in der Kommune – Aufbau und Sicherung zukunftsfähiger Gemeinschaften" - Das ist das Thema des aktuellen Berichts einer unabhängigen Expertenkommission. Die Bundesregierung hat ihn jetzt zur Kenntnis genommen und eine vom Bundesfamilienministerium vorgelegte Stellungnahme dazu beschlossen.

Zusammen bilden Bericht und Stellungnahme den Siebten Altenbericht der Bundesregierung. Sie werden dem Deutschen Bundestag und dem Bundesrat vorgelegt.

Die vom rennomierten Altersorscher Professor Andreas Kruse geleitete Expertenkommission hatte den Auftrag, Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Seniorenpolitik in den Kommunen zu erarbeiten. Ihr Fazit besagt, dass die Politik für ältere Menschen darauf ausgerichtet sein muss, ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben zu unterstützen, Ungleichheiten zu überwinden sowie soziale Teilhabe zu ermöglichen und zu fördern.

Der Infrastruktur und den sozialen Netzwerken vor Ort komme eine maßgebliche Rolle für die Qualität des Lebens im Alter zu. Der Siebte Altenbericht befasst sich vor allem mit den Themen der kommunalen Verantwortung für die Daseinsvorsorge, der lokalen Hilfestrukturen, der Gesundheitsversorgung und der Pflege sowie dem Wohnen im Alter.

Im Fokus stehen aber auch wichtige Fragestellungen wie Ungleichheiten in der alternden Gesellschaft und regionale Unterschiede der Lebenssituationen älterer Menschen. Eine ganze Reihe von Vorschlägen und Empfehlungen dazu hat die Sachverständigenkommission entwickelt, heißt es in einer ersten Erklärung der Bundesregierung. Auch sie halte es für wichtig, bundesweit Altenhilfestrukturen verstärkt zu planen, auf- und auch auszubauen, obwohl sie in ihrer Stellungnahme zahlreiche Maßnahmen betonte, die sie zur Verbesserung der Situation älterer Menschen bereits auf den Weg gebracht habe.

Die Vielzahl von Vorschlägen und Empfehlungen der Kommission will sie im Rahmen ihrer Demografiestrategie und der in diesem Zusammenhang bereits laufenden Maßnahmen diskutieren.

Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig, sieht gerade wegen sehr unterschiedlicher Entwicklungen in den Kommunen besonderen Handlungsbedarf, weisen doch die Sachverständigen auf die Schwierigkeiten hin, gleichwertige Lebensverhältnisse für ältere Menschen zu sichern. In einigen ländlichen und strukturschwachen Regionen stelle sich angesichts der steigenden Zahl älterer Menschen und der Abwanderung junger Menschen bereits die Frage, wie die regionale Daseinsvorsorge sichergestellt werden kann. Hinzu komme eine Vielzahl von Gemeinden, die sich vor allem angesichts finanzieller Engpässe kaum mehr in der Lage sehen, die angestrebten Ziele umzusetzen.

In Kürze soll der Siebte Altenbericht online auf den Seiten des Deutschen Bundestages verfügbar sein. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend möchte zeitgleich eine Broschüre mit einer Kurzfassung veröffentlichen.


Quelle: Mitteilung des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung/ Presseerklärung des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 2. November 2016