Rechtsextremisten früh zum Ausstieg aus Szene bewegen

20.04.2016 | Soziale Arbeit | Nachrichten

Überarbeitete Internetseite AussteigerhilfeRechts startet - Hilfsangebote in 11 Bundesländern

Mit der neuen Website will das Angebot ausstiegswillige Rechtsextremisten zielgerichteter über Möglichkeiten beim Ausstieg aus der rechtsextrem orientierten Szene informieren.

Erreicht werden soll nach Informationen des Niedersächsischen Justizministeriums, die ausstiegsbereiten Angehörigen der rechtsextrem orientierten Szene zu einem möglichst frühen Zeitpunkt ihrer Szenelaufbahn zu erreichen. Denn je tiefer sie in der Szene verankert seien, desto größer seien die Schwierigkeiten beim Ausstiegsprozess. Mit dem Fortdauern der Szenezugehörigkeit steige auch die Wahrscheinlichkeit, dass auf Szenezugehörigkeiten begründete Straftaten begangen werden. Rechtsextremisten möglichst früh zu erreichen verspricht also zweierlei, so heißt es aus dem Niedersächsischen Justizministerium: Zum einen eine Vereinfachung des Ausstiegsprozesses, zum anderen einen präventiven Effekt auf die Begehung von Straftaten. Die AussteigerhilfeRechts ist zu erreichen unter: www.aussteigerhilferechts.de  Die niedersächsische AussteigerhilfeRechts bietet eine kostenfreie Begleitung für ausstiegswillige Angehörige der rechtsextrem orientierten Szene. Das Programm ist ein Baustein im Konzept des Landespräventionsrates Niedersachsen. Qualifizierte Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen betreuen, beraten und unterstützen jeden Rechtsextremisten, der überlegt, sich von der rechtsextrem orientierten Szene zu distanzieren. Auch in zehn weiteren Bundesländern gibt es Angebote für Rechtsextremisten, die aus der Szene aussteigen wollen. Aussteigerprogramme sind bei unterschiedlichen Dienststellen, so zum Beispiel Landeskriminalämtern, Justizministerien, Jugend- und Sozialbehörden, aber auch Verfassungsschutzbehörden angesiedelt und haben vom BfV sowie größtenteils auch voneinander abweichende Schwerpunkte. Auf den Internetseiten des Bundesamtes für Verfassungschutz (BfV) gibt es eine Übersicht über Kontaktmöglichkeiten (Stand Juni 2015). www.verfassungsschutz.de/de/arbeitsfelder/af-rechtsextremismus/aussteigerprogramm-rechtsextremismus Rund um die Uhr ist auch das BfV-Kontakttelefon für ausstiegswillige Rechtsextremisten geschaltet, zu erreichen unter der Rufnummer 0221  792-62.

Quelle: Presseinformation des Niedersächsischen Justizministeriums vom 18. April 2016/
Internetseiten des Bundesamtes für Verfassungschutzes, Stand: 20. April 2016