Prävention braucht höheren Stellenwert

09.04.2013 | Gesundheitswesen | Nachrichten

„Prävention und Gesundheitsförderung dürfen keine alleinigen Themen der Gesundheitspolitik bleiben, sondern sie müssen in allen lebensweltrelevanten Politikbereichen verankert werden“, fordert AWO Vorstandsmitglied Brigitte Döcker anlässlich des diesjährigen Weltgesundheitstages am 07. April. In diesem Jahr wird das Thema „Bluthochdruck“ aufgegriffen. „Schon in der Kindheit muss der  Grundstein für ein gesundes Aufwachsen bis ins hohe Alter hineingelegt und damit soziale Ungleichheit reduziert werden“, fordert Döcker und ergänzt: „Prävention muss einen höheren politischen Stellenwert bekommen“ Bluthochdruck kann Ausgangspunkt für eine Vielzahl schwerwiegender Erkrankungen wie Herzinfarkt,  Schlaganfall oder Nierenversagen oder gar Todesursache  sein und geht mit großem Leid für die Betroffenen und hohen Kosten für das deutsche Gesundheitssystem einher. Bluthochdruck ist  aber auch in gewisser Weise Spiegel gesellschaftlicher Bedingungen. So wissen wir heute, dass alle wesentlichen Ursachen für den Bluthochdruck in krankmachenden Verhaltensweisen und Lebensbedingungen wurzeln. Ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, erhöhter Konsum von Genussmitteln und nicht zuletzt erhöhter Stress im Berufs- und Privatleben, die verstärkt bei Personen mit geringem Einkommen und Bildungsstatus auftreten,  befördern das Entstehen von Bluthochdruck. „Gesundheitsbewusstes Leben und Prävention müssen dort gefördert werden, wo die Menschen sind - in der Kita, in der Schule und vor Ort im Quartier. Der jetzt von der Bundesregierung vorgelegte Entwurf für ein Präventionsgesetz wird diesem grundsätzlichen Präventionsansatz nicht gerecht. Seine Fokussierung auf medizinische Prävention setzt vielfach erst dort an, wo über Jahre Krankheit entstehen konnte“, kritisiert Döcker die aktuelle Initiative seitens des Bundesgesundheitsministeriums.

Quelle: Pressemeldung des AWO Bundesverbandes e.V. vom 05.04.2013
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