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Niedersachsen schafft 140 neue Studienplätze für Hebammen

Insgesamt möchte das Land 185 Studienplätze für Hebammen zur Verfügung stellen. Profitieren sollen mehrere Standorte im Land, gleichermaßen Universitäten und Fachhochschulen. Doch auch die Bedingungen in der Praxis müssen sich verbessern.

Die Ausbildung von Hebammen in Niedersachsen wird vollständig akademisiert. Alle Hebammenschülerinnen und -schüler sollen zukünftig ein Bachelorstudium aufnehmen können. Das Studium soll schrittweise nach neuen gesetzlichen Vorgaben in Göttingen, Hannover, Osnabrück, Oldenburg sowie an der Jade-Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth und der HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen aufgebaut werden.

Björn Thümler, Landesminister für Wissenschaft und Kultur erklärt hierzu: „Der Fachkräftebedarf ist erheblich und die Anforderungen an die Geburtshilfe sind gestiegen. Zudem wird die Nachfrage nach Hebammen mit dem Ausscheiden der Babyboomer-Generation weiter steigen. Mit dem Studienangebot wollen wir die Nachwuchskräfte bestmöglich auf die künftigen Aufgaben vorbereiten und den Beruf zugleich attraktiver machen. Wir werden alles daran setzen, schon zum Wintersemester 2020/21 ein akademisches Studium des Hebammenwesens nach den neuen gesetzlichen Vorgaben anzubieten und die Standorte schrittweise aufzubauen."

Insgesamt sollen in Niedersachsen 185 Studienplätze bereitgestellt werden, 140 davon neu. 45 Plätze gibt es bereits an der Hochschule Osnabrück. Schwierig sei die Akquise des erforderlichen akademischen Personals, erklärt Thümler. Neben den Hebammen, die direkt in den Beruf gehen, würden daher später auch Absolvent*innen aus Masterstudiengängen benötigt.

Bei aller Freude über die Schaffung der neuen Plätze, die übrigens als Umsetzung einer europarechtlichen Regelung zu verstehen ist, mahnt der Minister an, dass neben der Akademisierung des Berufs auch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Hebammen in den Blick genommen werden müsse. Speziell das Thema Vereinbarkeit sei für Hebammen von besonderer Bedeutung.


Quelle: Pressemitteilung des niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur vom 28.8.2019