Neue Studie: Vereinbarkeit von Familie und Pflegeberuf

31.07.2014 | Altenhilfe | Nachrichten

Familienbewusste Personalpolitik – gemeinsame Studie von Uni Kiel, DIHK Berlin, „Erfolgsfaktor Familie“ und dem bpa

Um dem Fachkräftemangel erfolgreich zu begegnen, setzen Pflegeeinrichtungen zunehmend auf Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Dies bestätigen Ergebnisse einer bundesweiten Befragung unter rund 350 Pflegeeinrichtungen, die der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa), der DIHK Berlin und das Netzwerkbüro „Erfolgsfaktor Familie“ sowie die Universität Kiel durchgeführt haben. „Die Studie zeigt, dass das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei den Pflegediensten und Einrichtungen angekommen ist und dass diese viel unternehmen, um ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine familienfreundliche Arbeit zu ermöglichen. Dennoch gibt es noch Potenzial“, sagt Bernd Tews, bpa-Geschäftsführer. „Über 80 Prozent der befragten Einrichtungen können offene Stellen nicht sofort besetzen, bei der Hälfte dauert dies oft länger als sechs Monate“, so Tews, der darauf hinweist, dass mittelständische und kleine Träger besonders hart betroffen sind. Bereits aktiv seien die Einrichtungen bei der familienbewussten Arbeitszeitgestaltung: „In ambulanten Einrichtungen arbeitet über die Hälfte der Beschäftigten in Teilzeit – in stationären rund ein Drittel – in über 70 Prozent der Einrichtungen gibt es Maßnahmen zur Sicherstellung verlässlicher Dienstzeiten, und knapp zwei Drittel bieten speziell auf Eltern abgestimmte Arbeitszeitmodelle“, erläutert der bpa-Geschäftsführer. Nachholbedarf wird hingegen bei der Kinderbetreuung gesehen. „Zwar unterstützen 70 Prozent der Einrichtungen ihre zumeist weiblichen Beschäftigten speziell beim Wiedereinstieg und rund ein Drittel bei der Kinderbetreuung“, sagt Sofie Geisel, Projektleiterin beim Netzwerkbüro „Erfolgsfaktor Familie“. „Doch immerhin 60 Prozent gaben an, dass ihnen Förderprogramme oder entsprechende  Unterstützungsmöglichkeiten bei der Kinderbetreuung gar nicht bekannt sind. Gleiches gilt für andere Serviceleistungen für Beschäftigte mit familiären Verpflichtungen.“ Dass Vereinbarkeitsangebote Beschäftigte binden, spiegelt sich unter anderem darin wider, dass fast 80 Prozent der Befragten einen positiven Zusammenhang zwischen gesicherter Betreuung und Arbeitszufriedenheit sehen. 54 Prozent sind zudem der Auffassung, dass familienfreundliche Aktivitäten die Produktivität der Beschäftigten erhöhen. Ein Drittel verweist zudem auf handfeste wirtschaftliche Vorteile, beispielsweise kürzere Elternzeiten oder weniger Fluktuation. „Wir werden unsere Einrichtungen und Dienste in Zukunft noch stärker dabei unterstützen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern“, kündigt Bernd Tews an. Hierzu wird die Zusammenarbeit zwischen dem Netzwerkbüro „Erfolgsfaktor Familie“ und dem bpa ausgebaut. Geplant ist die Erstellung einer Broschüre und eine Veranstaltungsreihe zu dem Thema.  Weitere Informationen zu den Ergebnissen der Studie – die Sie auch über den bpa beziehen können – erhalten Sie über

Quelle: Pressemitteilung des bpa - Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. vom 11.07.2014