Mitten in der Gemeinde wohnen - Das Projekt "Mitleben" zieht Bilanz

Unter dem Motto "Inklusion hat ihren 'Preis'" stand die Abschlussveranstaltung des Wohnprojekts "Mitleben" an der Hochschule RheinMain. Nach fünf Jahren Projektarbeit und Forschung zogen die Kooperationspartner, die Lebenshilfe Landesverband Hessen und das Institut Soziale Arbeit für Praxisforschung und Praxisentwicklung (ISAPP) der Hochschule RheinMain, Bilanz.

Seit 2012 sind in den beteiligten Lebenshilfevereinigungen in Hessen Unterstützungsangebote zum selbstbestimmten Wohnen von Menschen mit Behinderung entstanden, um deren Lebensführung unabhängiger zu gestalten und dem Artikel 19 der UN-Behindertenkonvention gerechter zu werden. Im Fokus der Tagung standen Finanzierungs-, Organisations-, Wohnraum- und Partizipationsaspekte für die Entwicklung selbstbestimmter Wohnformen für Menschen mit Behinderung und hohem Unterstützungsbedarf. 

Hochschule RheinMain begleitete "Mitleben" wissenschaftlich

Die Praxiserfahrungen und die Evaluation durch die Hochschule RheinMain zeigen, dass sich die Betroffenen ihr neues Lebensumfeld mitten in der Gemeinde insgesamt positiv sehen. Auf der anderen Seite wurde festgestellt, dass es insbesondere an bezahlbarem barrierefreien Wohnraum mangelt. Auch die Organisation der Beratung und Begleitung von Menschen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf muss sich verändern, was besonders die Teilhabemanagerinnen und -manager betrifft. Die Finanzierungsmöglichkeiten für selbstbestimmtes Wohnen sind darüber hinaus sehr komplex, wodurch zusätzliche Hürden für die Betroffenen entstehen. Um die Ziele der Behindertenrechtskonvention gesellschaftliche Wirklichkeit werden zu lassen, so das Fazit der Beteiligten, müssten noch einige Hürden überwunden werden.

Wohnprojekte bekannter machen

"Wir erhoffen uns auch eine politische Wirkung vom Wohnprojekt 'Mitleben', weil sich an den Rahmenbedingungen etwas ändern muss. Durch solche Veranstaltungen wollen wir mehr Publicity für das Wohnraumprojekt erreichen", so Prof. Dr. Michael May vom Fachbereich Sozialwesen. Die Hochschule RheinMain hat das Projekt über fünf Jahre wissenschaftlich begleitet; das ISAPP unterstützte dabei insbesondere praxisorientiert die Teilhabermanagerinnen und -manager.


Quelle: Presseinformation der Hochschule RheinMain am 27. März 2017