Missbrauchsbeauftragter startet Hilfeportal Sexueller Missbrauch: www.hilfeportal-missbrauch.de

Ein neues Online-Angebot bietet von sexueller Gewalt Betroffenen, Angehörigen und Fachkräften Informationen zu Beratung, Hilfen und Fragen der Prävention. Eine Datenbank unterstützt bundesweit die Suche nach spezialisierten Beratungs- und Hilfsangeboten vor Ort.

 Die Einrichtung eines Hilfeportals war eine zentrale Empfehlung des Runden Tisches „Sexueller Kindesmissbrauch“, mit dessen Umsetzung der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, beauftragt wurde. Das Hilfeportal ist spezifisch auf die Thematik des sexuellen Kindesmissbrauchs ausgerichtet und übernimmt eine Lotsenfunktion für das gesamte Bundesgebiet.  „Es ist wichtig, dass Betroffene schnell eine gute Orientierung, passgenaue Hilfen sowie Beratung und Unterstützung finden“, sagt Rörig zum Start, „das Hilfeportal ersetzt aber nicht die professionelle Beratung und Hilfestellung vor Ort.“  Das Hilfeportal richtet sich an erwachsene Betroffene und Jugendliche sowie an Angehörige, das soziale Umfeld und Fachkräfte. Es wendet sich nicht explizit an Kinder, verweist aber auf entsprechende Angebote für Mädchen und Jungen.  
In der Datenbank finden sich folgende Kontakte:
  • Beratungsstellen (Fachberatungsstellen, allgemeine Familien-, Erziehungs- und Lebensberatungsstellen)
  • Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten
  • Ärztinnen und Ärzte 
  • Traumaambulanzen und Fachkliniken
  • Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte (Opferanwältinnen und Opferanwälte)
  • Telefonische Hilfsangebote
  • Online-Angebote
  • Krisendienste (auch Kinder- und Jugendnotdienste)
  • Jugendämter 
„Beratungsstellen sind oft der erste wichtige Kontakt für Betroffene und bedürfen nach wie vor einer besseren personellen und finanziellen Absicherung sowie eines weiteren Ausbaus“, betont Rörig. „Wenn der Unterstützungs- und Hilfebedarf durch Beratungsangebote vor Ort nicht gedeckt werden kann, kommen wir auf dem Weg zur wirksamen Bekämpfung sexuellen Kindesmissbrauchs keinen Schritt weiter. Hier bleiben die Länder und Kommunen weiterhin in der Pflicht.“  Das Hilfeportal wurde vom Unabhängigen Beauftragten mit Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend realisiert. Die inhaltliche und redaktionelle Entwicklung bzw. Konzeption des Portals erfolgte unter Einbindung weiterer Bundesministerien (BMG, BMAS, BMJ) sowie von Betroffenen, Fachberatungsstellen, der Selbstverwaltung im Gesundheitssystem (Bundespsychotherapeutenkammer, Kassenärztliche Bundesvereinigung, GKV Spitzenverband, Deutsche Krankenhausgesellschaft, Bundesärztekammer), Deutsche Gesellschaft für Prävention und Intervention (DGfPI), Deutscher Anwalt Verein (DAV), Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes, WEISSER RING und weiteren Partnerinnen und Partnern.   Hilfeportal Sexueller Missbrauch: www.hilfeportal-missbrauch.de 

Quelle: Pressemitteilung des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs vom 17.06.2013