Mehr Transparenz und Qualität für Betreute

Bundesverband der Berufsbetreuer/innen und Beschwerde- und Informationsstelle Psychiatrie Bln vereinbaren Zusammenarbeit

„Alles, was in der Psychiatrie schief läuft, kann bei uns landen “, sagt Petra Rossmanith, Projektleiterin der Beschwerde- und Informationsstelle Psychiatrie in Berlin. „Immer wieder gibt es auch Klagen beim Thema Betreuung, die uns erreichen. Das liegt oft nicht an den beruflich tätigen Betreuerinnen und Betreuern selbst, sondern häufig an mangelnder Information und Transparenz. Die Menschen erfahren zwar, dass sie einen Betreuer bekommen. Doch darüber hinaus werden die Betroffenen oft im Unklaren gelassen, was es bedeutet, rechtlich betreut zu werden. So haben Betroffene häufig völlig falsche Erwartungen, was die Aufgaben und Leistungen der Betreuer/innen betrifft.“ Die Landesgruppe Berlin des Berufsverbands der Berufsbetreuer/innen will ihren Beitrag dazu leisten, dass psychisch Kranke, die einen Betreuer bekommen, künftig besser informiert und auf die Betreuung vorbereitet werden. Deshalb haben BdB und BIP eine enge Zusammenarbeit vereinbart. Ziel ist es, die rechtliche Betreuung strukturell zu verbessern und für Betroffene mehr Transparenz und Qualität zu schaffen.  „Betroffene haben ein Mitspracherecht, welche/r Betreuer/in berufen wird. Auch das wissen Viele nicht“, sagt der BdB-Landesgruppenvorsitzende Thomas Behrendt. „Betreuungsrichter nehmen in der Regel den Vorschlag eines Betroffenen auf. Deshalb empfehlen wir den Blick in das BdB-Qualitätsregister auf der Homepage unseres Verbands. Hier finden Sie qualifizierte Betreuerinnen und Betreuer mit Namen, Adresse, Foto, Ausbildungs- und Leistungsprofil. Für ein Vorgespräch stehen unsere Kolleginnen und Kollegen gerne bereit. So kann schon im Vorfeld darauf geachtet werden, dass die Chemie zwischen Betreuer/in und Klient/in stimmt.“ In einem ersten Schritt stellt der BdB seine Broschüre "Wir eröffnen Chancen - wir vertreten Menschen" zur Verfügung, die wichtige Informationen zum Thema Betreuung beinhaltet, sowie ein Informationspapier zum Qualitätsregister. Auch weitet der Verband bundesweit sein Beschwerdemanagement aus. Bisher gilt dies für BdB-Mitglieder im Qualitätsregister, künftig für alle 6.700 Mitglieder des Verbands. Außerdem unterstützt der BdB die BIP bei der Erstellung einer Liste mit Ansprechpartnern. „Uns liegt sehr daran, dass Betreuer/innen und ihre Klienten/innen vernünftig zusammenarbeiten. So können wir Unzufriedenheit und Beschwerden vermeiden und  den Klienten/innen eine Leistung anbieten, die sie im täglichen Leben nachhaltig unterstützt. Unser Job als Betreuer/innen ist es, Betroffenen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen“, so Thomas Behrendt. Petra Rossmanith sagt: „Wir sind für die Zusammenarbeit mit dem BdB dankbar und erhoffen uns, die Zahl der Beschwerden signifikant senken zu können.“ Die Landesarbeitsgruppe Betreuungsrecht wird Petra Rossmanith zu ihrer nächsten Sitzung am 4. Juni einladen, um das weitere Vorgehen für bessere Standards abzustimmen.

Quelle: Pressemitteilung des Bundesverbandes der Berufsbetreuer/innen e.V. (BdB) vom 16.04.2014