Mehr Schutz und Stärkung von Familien vor Überforderung

Karl Kübel Stiftung und Peter-Maffay-Stiftung zum Anstieg von Inobhutnahmen: Lebensumfeld-Netzwerke können Schieflagen vorbeugen

Zum Internationalen Tag der Familie am 15. Mai nehmen Peter Maffay, diesjähriger Karl Kübel Preisträger, und die Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie Stellung zur steigenden Zahl der Inobhutnahmen von Kindern und Jugendlichen aufgrund von Überforderung der Eltern. In einer öffentlichen Erklärung heißt es: „Die meisten Eltern kennen es aus eigener Erfahrung: Kinder bringen einen manchmal an bisher nicht gekannte Grenzen. Und wenn der berühmte Geduldsfaden reißt, dann überschreiten manche Eltern auch mal ihre Grenzen. Oder sie kapitulieren vor den Herausforderungen des gemeinsamen Alltags." Den aktuellen Statistiken nach komme es immer häufiger vor, dass der Staat hier zum Schutz der Kinder eingreifen muss. Laut Statistischem Bundesamt wurden 2014 48.059 Kinder und Jugendliche in Deutschland in Obhut genommen, 2010 waren es noch 36.343 Kinder. Der häufigste Anlass für die Inobhutnahme von Minderjährigen war die Überforderung der Eltern beziehungsweise eines Elternteils, mit einem Anteil von 40 Prozent. „Dies ist eine dramatische Entwicklung“, sagen Peter Maffay, Gründer der Maffay-Stiftung und Daniela Kobelt Neuhaus, Vorstandsmitglied der Karl Kübel Stiftung, einstimmig. Sie nehmen den Internationalen Tag der Familie zum Anlass, für mehr Schutz und Stärkung von Familien zu werben. Kinder brauchen Schutzräume. Familie ist dabei der erste und ursprünglichste Schutzraum, den sie als solchen erleben sollten. Dass das nicht selbstverständlich ist und immer mehr Eltern aufgrund von Überforderung nicht in der Lage sind, diesen Schutz zu bieten, stellen Maffay und Kobelt Neuhaus in ihrer täglichen Stiftungsarbeit fest. Sie plädieren für Netzwerke im unmittelbaren Lebensumfeld von Familien, Orte, an denen sie Unterstützung aus einer Hand bekommen, damit sie erst gar nicht in die Schieflage einer dauerhaften Überforderung kommen. Die Karl-Kübel-Stiftung setzt mit ihrem Ansatz Ganzheitliche Bildung im Sozialraum (GaBi) darauf, Familienzentren als Orte zu entwickeln, die für Familien die Angebote bündeln, die es für ein gelingendes Miteinander von Eltern und Kindern braucht. „Familien sollen dort neben Betreuungsangeboten auch Schuldner- und Erziehungsberatung, Beratungen zu schwierigen Lebenssituationen, Sprachkurse, Qualifizierungsangebote, aber auch die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden, finden“, erklärt Kobelt Neuhaus. Bundesweit begleitet die Karl Kübel Stiftung derzeit neun dieser Zentren in acht Bundesländern. „Unser Ziel ist es, in jedem Bundesland einen Standort zu begleiten, der exemplarisch zeigt, wie die Unterstützung von Familien durch eine Vernetzung im direkten Lebensumfeld gelingen kann", so Neuhaus. Mehr Informationen unter www.kkstiftung.de Die Peter-Maffey-Stiftung bietet traumatisierten Kindern und Jugendlichen Schutzräume an verschiedenen Orten und ermöglicht Auszeiten von einem schwierigen Alltag. Mehr Informationen unter www.petermaffaystiftung.de

Quelle: Quelle: Presseinformation der Karl Kübel Stiftung und der Peter-Maffay-Stiftung vom 11. Mai 2016