Mehr Augenmaß bei der Bewertung von gemeinnützigen Organisationen

18.11.2014 | Sozialmanagement | Nachrichten

Deutscher Fundraising Verband begrüßt ersten Fortschritt im Testverfahren von Stiftung Warentest

Im vergangenen Jahr kritisierte der Deutsche Fundraising Verband (DFRV) eine mangelnde Transparenz bei den Bewertungskriterien, mit denen Stiftung Warentest die Arbeit verschiedener Tier- und Umweltschutzorganisationen begutachtet hatte. Nachdem das Testmagazin nun erneut Organisationen aus dem Dritten Sektor überprüft hat, dieses Mal mit einem Focus auf Organisationen mit prominenten Gründern, zeigt sich Arne Peper, Geschäftsführer des DFRV, teilweise zufrieden:
„Im Vergleich zu letztem Jahr bemüht sich die Stiftung unserer Ansicht nach um mehr Augenmaß. Unscharfe Kriterien wie ‚zu emotionale Werbung‘ fehlen zum Glück ganz. Die Verwaltungskosten wurden nicht mehr willkürlich bewertet. Die Kriterien zu Leitung und Kontrolle sind ausgewogen und bezüglich der Anlagerichtlinien von Stiftungen sogar sehr sinnvoll.“ In Bezug auf die geringe Beteiligung zeigt sich die Stiftung jedoch etwas dünnhäutig. So listet sie genau auf, welche Organisationen trotz Anfrage nicht teilgenommen haben, zählt einige Absagegründe mit auf, setzt diese aber (mit zwei Ausnahmen) nicht in Bezug zu den einzelnen Organisationen. Welche Organisation einen Zeitmangel geltend gemacht hat und welche Kritik an den Testfragen geübt hat, erfährt der Leser damit nicht. Gerade letzteres zeigt, dass die Wertungsmacht von Stiftung Warentest und  DZI anscheinend zu bröckeln beginnt. Erste Organisationen kritisieren Überprüfungen denen man, mit Blick auf den Erscheinungstermin des Heftes kurz vor der vorweihnachtlichen Spendenhochzeit, einen gewissen Hang zum Populismus nicht absprechen kann. Arne Peper wundert sich außerdem über die Auswahl, die Stiftung Warentest hier getroffen hat: „Mir ist nicht ganz klar, was diese inhaltlich, strukturell und finanziell vollkommen unterschiedlichen Organisationen eigentlich gemeinsam haben sollen, außer dass der Gründer seine Popularität für die Organisation einsetzt.“ Der Deutsche Fundraising Verband Dem Deutschen Fundraising Verband gehören rund 1300 Mitglieder an. Er vertritt die Interessen sowohl der einzelnen Fundraiser als auch der im Dritten Sektor tätigen gemeinnützigen Organisationen und der sie unterstützenden Dienstleister in Deutschland, fördert die Professionalisierung des Berufszweigs sowie die Umsetzung ethischer Prinzipien in der Branche.

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Fundraising Verbandes vom 15.10.2014