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Kommunale Prävention: Niedersachsen startet große Vergleichsstudie

Um Städte und Gemeinden sicherer zu machen, werden weltweit unterschiedlichste Präventionskonzepte umgesetzt. Vielversprechend erscheint der US-amerikanische Ansatz „Communities That Care" (CTC), der in vielen niedersächsischen Kommunen zum Einsatz kommt. Im Rahmen einer groß angelegten Studie wird er nun im Vergleich mit anderen Ansätzen auf seine Wirksamkeit hin überprüft.

Eine neue niedersächsische Studie soll untersuchen, wie die aktuelle Kriminalprävention in den Kommunen wirkt - in Niedersachsen und bundesweit. Am Dienstag fand für die beteiligten Städte und Gemeinden der Auftakt in Form einer Online-Veranstaltung statt.

In vielen Kommunen in Niedersachsen arbeiten zuständige Ämter, Bildungseinrichtungen, Zivilgesellschaft und Polizei in Präventionsräten zusammen. Über 30 dieser Städte und Gemeinden nutzen dabei den Präventionsansatz „Communities That Care" (CTC; deutsch: „Gemeinden, die sich kümmern"). Der Landespräventionsrat (LPR) im Niedersächsischen Justizministerium hat den ursprünglich in den USA entwickelten Präventionsansatz nach Deutschland übertragen und fördert seit 2013 Kommunen in der Anwendung dieser Strategie. Bei CTC erhalten Kommunen eine Reihe von wissenschaftlich überprüften Methoden für die Präventionsarbeit. Ein sicheres Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen steht dabei im Mittelpunkt, um Gewalt, Kriminalität und anderen Problemen vorzubeugen.

Der Landepräventionsrat will das Konzept nun weiterentwickeln und arbeitet dazu mit zwei Hochschulen zusammen, der Universität Hildesheim, Institut für Psychologie, und der Medizinischen Hochschule Hannover, Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung. Die beiden Hochschulen haben in Kooperation mit dem LPR und dem Deutschen Präventionstag eine Studie zur Wirksamkeit von CTC konzipiert. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die Studie mit rund 1,2 Millionen Euro für dreieinhalb Jahre. Im Rahmen der Studie werden in verschiedenen Bundesländern Kommunen, die CTC einsetzen, mit Kommunen verglichen, die andere Präventionsansätze verfolgen.

Die niedersächsische Justizministerin Barbara Havliza hebt die bundesweite Bedeutung der Studie hervor: „Diese Studie ist ein Meilenstein für die kommunale Prävention und die Arbeit des Landespräventionsrates. Zum ersten Mal in Deutschland werden Präventionsansätze in Kommunen so intensiv miteinander verglichen. Wir erwarten wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der kommunalen Prävention und darüber, wie Landespräventionsgremien die Kommunen dabei effektiv unterstützen können."


Quelle: Mitteilung des niedersächsischen Justizministeriums vom 23.3.2021