Kindeswohl muss oberste Priorität haben

Die Diakonie setzt sich dafür ein, dass unbegleitete minderjährige Flüchtlinge einen sicheren Aufenthaltsstatus erhalten und bedarfsgerecht versorgt, untergebracht und betreut werden.

Die Diakonie Deutschland begrüßt das Vorhaben von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig, die Situation junger unbegleiteter Flüchtlinge bundesweit zu verbessern. „Das geplante Gesetz räumt dem Kindeswohl hohe Priorität ein und legt den Schutz und die Fürsorge für die jungen Flüchtlinge in die Zuständigkeit der Kinder-und Jugendhilfe. Das unterstreicht die hohe Verantwortung der öffentlichen und freien Jugendhilfeträger vor Ort“, sagt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland am Freitag in Berlin. Bei der geplante Umverteilung der minderjährigen unbegleiteten Flüchtlinge auf mehr Kommunen als bisher, werde die Diakonie Deutschland im Gesetzgebungsverfahren weiterhin ausdrücklich die Einhaltung von Jugendhilfestandards und damit den Vorrang des Kindeswohls bei allen Maßnahmen einfordern, betont Loheide. „Damit wollen wir verhindern, dass Kindeswohlaspekte der Umverteilung nachgeordnet werden“, erklärt Loheide. „Diese Kinder haben schreckliche Erfahrungen hinter sich, sind häufig stark traumatisiert und brauchen unseren besonderen Schutz und unsere Fürsorge.“ Jedes Jahr kommen tausende minderjährige Flüchtlinge unbegleitet nach Deutschland. In ihren Herkunftsländern hatten sie  und ihre Familien keine Perspektive. Ihr Leben, ihre körperliche Unversehrtheit oder ihre Freiheit sind konkret in Gefahr. 18.000 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge befanden sich Ende 2014 bundesweit  in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe.

Quelle: Pressemitteilung der Diakonie Deutschland - Evangelischer Bundesverband vom 17.04.2015