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Kindergelderhöhung erreicht viele Alleinerziehende nicht

Zum 1.7. ist das Kindergeld um 10 Euro gestiegen. Doch während die gut verdienende "Normalfamilie" die zusätzlichen Einnahmen einstecken kann, wird der Betrag bei Alleinerziehenden, die Unterhaltsvorschuss erhalten, einbehalten. Für den Verband alleinerziehender Mütter und Väter ein Skandal.

"Mit diesem Nullsummenspiel für Alleinerziehende muss Schluss sein!“, kritisiert Daniela Jaspers, Bundesvorsitzende des Verbandes alleinerziehender Mütter und Väter e.V. (VAMV) die Regelung. Betroffen seien ca. 714.000 Kinder, die bei alleinerziehenden Eltern leben, die Unterhaltsvorschuss erhalten. Durch die Verrechnung der Kindergelderhöhung mit dem Unterhaltsvorschuss bleibe der Nettobetrag für die Betroffenen gleich, zum Teil sänken die Einkünfte im Vergleich zum Vorjahr sogar.

Jaspers berichtet von aufgebrachten "Reaktionen von Alleinerziehenden, die es als geradezu zynisch empfinden, dass ausgerechnet ihnen die Kindergelderhöhung nicht gegönnt wird“. Ausgerechnet die Eltern, die im Alltag aufgrund fehlender Unterstützung der Partner*innen besonders zu kämpfen hätten, würden benachteiligt. Für Jaspers ist die Änderung ein weiterer Beleg für die schlechte Abstimmung familien- und sozialpolitischer Leistungen. 

Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter hat auf seiner Homepage eine Petition gestartet, mit der der Druck auf Familienministerin Giffey erhöht werden soll.


Quelle: Mit Informationen des VAMV Bundesverbands vom 27.6.2019