Jugendliche greifen weniger zu Suchtmitteln

BZgA veröffentlicht aktuelle Zahlen zum Rauchen sowie zum Konum von Alkohol und illegalen Drogen

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, hat in Berlin zusammen mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen BZgA-Befragung "Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2015" vorgestellt. Von März bis Juni 2015 wurden dafür 7.004 Personen im Alter von 12 bis 25 Jahren zu ihrem Umgang mit Drogen befragt.  Marlene Mortler freut sich: "Die Ergebnisse der Drogenaffinitätsstudie zeigen, dass wir in der Drogen- und Suchtprävention auf dem richtigen Weg sind. Das Rauchen gehört in Deutschland längst nicht mehr zum Lebensgefühl junger Menschen." Sie forderte zugleich auf, in den präventiven Anstrenungen nicht nachzulassen: "Zum 1. April dieses Jahres haben wir verpflichtende Bildwarnhinweise auf Zigarettenpackungen eingeführt. Außerdem brauchen wir ein Verbot der Tabakaußenwerbung. Die Wissenschaft zeigt, dass Tabakwerbeplakate gerade junge Menschen ansprechen" Beim Alkohol verweis sie auf eine langfristig erfreuliche Entwicklung. Sorgen bereitet der Drogenbeauftragten allerdings nach wie vor das Rauschtrinken. Die neuen Zahlen zeigten auch, wie verbreitet der Cannabiskonsum unter Jugendlichen ist. "Wer in dieser Situation die vollumfängliche Legalisierung von Cannabis fordert, der sorgt dafür, dass noch mehr Jugendliche zum Joint greifen!" Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, bemerkt: "Nachdem die Raucherquote bei den 12- bis 17-Jährigen schon seit längerem auf historisch niedrigem Niveau liegt, ist das Rauchen auch bei den 18- bis 25-Jährigen deutlich rückläufig. Auch die tendenziell positiven Trends beim Alkoholkonsum zeigen, dass breit angelegte Präventionsmaßnahmen und Informationsangebote, wie unter anderem die BZgA-Kampagne ‚Alkohol? Kenn dein Limit.‘, wirken, auch wenn die Praxis des Rauschtrinkens immer noch besorgniserregend sei. Laut BZgA-Studie rauchen aktuell 7,8 Prozent der Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren. Gleichzeitig stieg die Zahl der Jugendlichen, die in ihrem Leben noch nie geraucht haben, weiter an und liegt nun mit 79,1 Prozent auf dem höchsten Stand. Auch unter den 18 bis 25 Jährigen ist die Raucherquote mit aktuell 26,2 Prozent weiter rückläufig, während die Nieraucherquote auf 38,8 Prozent angestiegen ist. Regelmäßiger Alkoholkonsum, das heißt mindestens einmal pro Woche, nimmt unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen weiterhin kontinuierlich ab. Von den 12- bis 17-Jährigen geben aktuell 10,0 Prozent und von den 18- bis 25-Jährigen 33,6 Prozent an, dass sie regelmäßig Alkohol trinken (2005: 12- bis 17-Jährige 18,6 Prozent, 18- bis 25-Jährige 40,5 Prozent). Etwa jeder Dritte im Alter von 12 bis 17 Jahren sagt, dass er oder sie im Leben noch nie Alkohol getrunken hat. Obwohl die Verbreitung des Rauschtrinkens teilweise zurückgeht, ist sie insgesamt immer noch zu hoch: 15,9 Prozent der männlichen und 12,5 Prozent der weiblichen Jugendlichen geben an, dass sie sich mindestens einmal im Monat in einen Rausch trinken, bei den 18- bis 25-Jährigen sind es bei den Männern 44,6 Prozent und bei den Frauen 32,9 Prozent. Bei den illegalen Drogen ist Cannabis nach wie vor die mit Abstand am meisten konsumierte Substanz. 9,7 Prozent der 12- bis 17-Jährigen erklären, schon einmal im Leben Cannabis konsumiert zu haben. Bei den 18- bis 25-Jährigen sind es bereits 34,5 Prozent. In dieser Altersgruppe ist allerdings die Zahl derjenigen, die in ihrem Leben schon einmal andere illegale Suchtmittel konsumiert haben (Lebenszeitprävalenz) weitaus niedriger: sie liegt bei Ecstasy bei 4,0 Prozent, für Amphetamine ebenfalls bei 4,0 Prozent, für Kokain bei 2,9 Prozent sowie bei den neuen psychoaktiven Substanzen, den sogenannte "Legal Highs" bei 2,2 Prozent. Im Rahmen der Befragung wurde erstmals auch die Lebenszeitprävalenz von Crystal Meth erfragt. Hier geben 0,6 Prozent der 18- bis 25-Jährigen an, die Substanz schon einmal in ihrem Leben konsumiert zu haben. Ergebnisse der Drogenafinitätsstudie unter
www.bzga.de/forschung/studien-untersuchungen/studien/suchtpraevention/ Ein Faktenblatt mit ausgewählten Ergebnissen der BZgA-Studie "Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2015"unter
www.bzga.de/presse/daten-und-fakten/suchtpraevention Informationen zu den Suchtpräventionskampagnen der BZgA unter
www.rauchfrei-info.de
www.null-alkohol-voll-power.de (Jugendliche unter 16 Jahren)
www.kenn-dein-limit.info (Jugendliche ab 16 Jahren)
www.kenn-dein-limit.de (Erwachsene)
www.drugcom.de Weitere Informationen auch unter www.drogenbeauftragte.de

Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung der Drogenbeauftragten der Bundesregierung und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) vom 6. April 2016