Online-Kindermedien: gut, altersgerecht, sicher und kompetenzfördernd

Ein zeitgemäßer Jugendmedienschutz wurde erst vor wenigen Tagen vom Bundesjugendministerium anlässlich einer Studie von jugendschutz.net und Stiftung Warentest gefordert. Laut JFF-Institut für Medienpädagogik hat dieser Schutz drei Ansatzpunkte: die Entwicklung attraktiver und sicherer Angebote für Heranwachsende, die Vermittlung von Kompetenz für Heranwachsende und Erziehende sowie die Weiterentwicklung gesetzlicher und technischer Schutzinstrumente.

Bei der „Transferstelle Online-Kindermedien" des JFF, einem Projekt im Rahmen der durch das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geförderten Initiative „Gutes Aufwachsen mit Medien", stehen gute und altersgerechte Online-Kindermedien im Fokus. Die Transferstelle fördert die Verbreitung von Modellen der medienpädagogischen Praxis und Mitmachangeboten im Internet, die Kindern altersgerechte Beteiligungsformen eröffnen und sie mit Praktiken zur Reduzierung von Risiken in der Onlinekommunikation vertraut machen. Zugleich unterstützt das Projekt eine zeitgemäße Weiterentwicklung von Online-Kindermedien, die sich an den Interessen und Nutzungstrends von Kindern sowie an der Medienentwicklung orientiert.

Eine Grundlage für die Weiterentwicklung des Jugendmedienschutzes im Internet bietet das Projekt ACT ON! aktiv + selbstbestimmt online, das ebenfalls vom BMFSFJ gefördert wird. In einem kontinuierlichen Monitoring steht die Perspektive von Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 14 Jahren auf „ihre" Onlinewelten im Vordergrund. Leitende Fragestellungen sind unter anderem, welche Online-Angebote bei Zehn- bis 14-Jährigen aktuell hoch im Kurs stehen, wie sie Online-Angebote im Hinblick auf Risiken einschätzen und welche Strategien sie im Umgang mit Online-Risiken entwickelt haben. Die Ergebnisse auf diese Fragen werden regelmäßig in Short Reports aufbereitet und für die Diskussion zur Verfügung gestellt.

Ein weiteres, medienpädagogisches Online-Angebot zur Unterstützung eines verantwortungsvollen und kompetenten Umgangs mit dem Netz ist webhelm.de. Der Materialpool zu den Themen Datenschutz, Persönlichkeitsrechte und Urheberrecht bietet Fachkräften verständliche und multimedial aufbereitete Informationen und Tipps rund um das Thema Web 2.0. Neben den Informationen liegt der Schwerpunkt von webhelm.de auf der Verbreitung von Methoden für die pädagogische Arbeit mit Jugendlichen. Eltern wiederum können sich in der Broschüre "Persönlichkeitsrechte, Datenschutz & Co. im Netz" zum Thema informieren und finden dort Erziehungsratschläge und Handlungsoptionen für den Familienalltag.

Das JFF wurde aber auch mit der ersten altersgerechten und sicheren Fotocommunity für Kinder, den Knipsclub, für den Medienschutz tätig. Die Mitgliedschaft ist kostenlos und werbefrei, Fotos und Kommentare werden moderiert. In Videos werden die Kinder über wichtige Themen wie Datenschutz, Recht am eigenen Bild und Urheberrecht informiert. In Mitmachaktionen lernen die jünsten Internetnutzerinnenund -nutzer den verantwortlichen Umgang mit ihren eigenen Daten und den Respekt gegenüber den Daten und Persönlichkeitsrechten Anderer. Die pädagogisch betreute Community vermittelt Kindern online wichtige Kompetenzen, die sie für die Nutzung von kommerziellen Plattformen benötigen. Dieses Projekt ist ein Beispiel dafür, wie in der Gestaltung von Angeboten verantwortungsvoll mit den Kompetenzen und Interessen der Kinder umgegangen werden kann.

JFF - Institut für Medienpädagogik unter www.jff.de
Kinder-Fotocommunity: www.knipsclub.de
Transferstelle Online-Kindermedien: www.jff.de/jff/aktivitaeten/forschung/projekt/proj_titel/transferstelle-online-kindermedien/
Monitoring des Jugendmedienschutzes im Internet: www.jff.de/act-on
Materialpool Datenschutz etc.: www.webhelm.de
Initiative gutes Aufwachsen mit Medien: www.gutes-aufwachsen-mit-medien.de


Quelle: Presseinformation des JFF - Institut für Medienpädagogik vom 25. Juli 2017