ijgd fordert: Mehr Freiwilligendienste wagen!

Die Stärkung der internationalen Freiwilligendienste und die Weiterentwicklung der Angebote für Geflüchtete als nachhaltigen Beitrag zur Integration in Deutschland fordern die Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) im Vorfeld der Bundestagswahl mit der Veröffentlichung eines  Positionspapiers. Zu den Forderungen an die nächste Bundesregierung gehören auch die Entwicklung einer umfassenden Anerkennungskultur für freiwilliges Engagement und die klare Trennung von Aufgaben des Bundes und der zivilgesellschaftlichen Träger.

„In unserer zunehmend globalisierten Welt sind Freiwilligendienste wichtiger denn je. Sie haben das Potenzial, den negativen Auswirkungen der Globalisierung durch internationale Begegnungen und interkulturellen Austausch etwas Positives entgegenzusetzen", erklärte Jana Wolfrum, 1. Vorsitzende der ijgd, dazu. Internationale Freiwilligendienste trügen wesentlich zu grenzüberschreitender Verständigung und weltweiter Solidarität bei. Die Beschränkungen der Kontingente im Internationalen Jugendfreiwilligendienst, der aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird, würden dem großen Interesse bei Bewerberinnen und Bewerber, Einsatzstellen und Partnerorganisationen derzeit allerdings nicht gerecht. Die ijgd fordern im Positionspapier daher den bedarfsgerechten Ausbau aller Auslandsfreiwilligendienste.

„Für geflüchtete Menschen bieten die Freiwilligendienste in Deutschland eine ganz besondere Chance zur Integration, die noch viel zu wenig genutzt wird", so Wolfrum. Da die Integration Geflüchteter eine der großen Herausforderungen der kommenden Jahre bleiben wird, sei es notwendig, die Möglichkeiten für freiwilliges Engagement Geflüchteter auszubauen und mehr Menschen mit Fluchterfahrung die Teilnahme an einem Freiwilligendienst zu ermöglichen, fordern die ijgd weiter.

Außerdem sei es wichtig, die Wertschätzung des ehrenamtlichen Engagements in unserer Gesellschaft, die auf die Arbeit vieler tausender Freiwilliger angewiesen ist, noch stärker zu fördern. Dazu bedürfe es einer bundesweiten öffentlichkeitswirksamen Anerkennungskampagne für Freiwilligendienste. „Längst überfällig ist ein Freiwilligenticket", so Jana Wolfrum, „das den Menschen, die sich in dieser Form gesellschaftlich engagieren, die kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs ermöglicht." Hierfür sei eine Finanzierung aus öffentlichen Mitteln notwendig.

Im Positionspapier heißt es auch, das Subsidiaritätsprinzip müsse im Bereich der Freiwilligendienste gestärkt und die Aufgaben des Bundes und der zivilgesellschaftlichen Träger klarer getrennt werden. Der Bund müsse die finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen sicherstellen, die Umsetzung der Freiwilligendienste solle ausschließlich durch die Zivilgesellschaft erfolgen.

ijgd-Positionspapier zur Zukunft der Freiwilligendienste im Wortlaut unter www.ijgd.de/positionspapier-zukunft

 


Quelle: Presseinformation der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) vom 26. Juli 2017