GKV Spitzenverband wirbt für gemeinsames Pflegequalität-Verständnis

02.09.2016 | Altenhilfe

Der GKV-Spitzenverband hat ein wissenschaftliches Verständnis von Qualität in der Pflege von den Professorinnen Hassler, Stemmer und Weidekamp-Maicher erarbeiten lassen und der Fachöffentlichkeit vorgestellt. Das entwickelte Qualitätsverständnis bildet nach GKV-Informationen den state of the art zu den Themen Qualität der pflegerischen Versorgung und Lebensqualität in der stationären Pflege ab. Für den Bereich der Pflegequalität berücksichtige es alle Versorgungssettings, also die stationäre Pflege, die ambulante Pflege, die teilstationäre Pflege sowie die Kurzzeitpflege. Für den Bereich der Lebensqualität greife es hingegen nur die stationäre Pflege auf. Die aktuellen wissenschaftlich-fachlichen Erkenntnisse sind bei der Herleitung und Beschreibung von Kennzeichen und Merkmalen zur Pflege- und Lebensqualität berücksichtigt worden, so der GKV auf seinen Internetseiten. Das wissenschaftliche Qualitätsverständnis beschreibe demnach auf der Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen und des Expertenkonsenses, was derzeit unter Qualität in der Pflege verstanden wird. Es zeige aber auch, wo noch Forschungsdefizite bestehen. Nach Ansicht des GKV kann es die Grundlage bilden, um den fachwissenschaftlichen Diskurs für ein gemeinsames Verständnis von Qualität anzustoßen. Hintergrund seien kontinuierlich fortgeschriebene gesetzliche Regelungen zur Qualität seit der Einführung der Pflegeversicherung im Jahr 199, die in der Folge dazu führten, dass eine Vielzahl an Konzepten und Instrumenten von unterschiedlichen Akteuren wie Einrichtungsträgern, einzelnen Berufsgruppen sowie der Wissenschaft entwickelt wurden. Dabei sei, so der GKV Spitzenverband, der Begriff „Qualität“ in der Pflege je nach Perspektive und Hintergrund der Akteure unterschiedlich definiert und nicht von einer gemeinsamen Basis ausgegangen. Mit den Maßstäben und Grundsätzen zur Sicherung und Entwicklung der Qualität seien zwar zentrale Anforderungen unter den Vertragsparteien der Pflege vereinbart worden, diese sind jedoch wissenschaftlich zu wenig abgesichert und bedürften nachdrücklich einer Weiterentwicklung. Ein wissenschaftlich hergeleitetes Qualitätsverständnis stelle ein wesentliches Fundament für die Frage dar, was grundsätzlich unter Qualität in der Pflege zu verstehen ist. Es könne die Basis für die Weiterentwicklung der Qualitätssicherungsinstrumente in der Pflege bilden. 


Quelle: Aktuelles/GKV Spitzenverband vom 26. August 2016