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Gewalt gegen Frauen: Hilfetelefon wird häufiger nachgefragt

Der letzte Woche veröffentliche Jahresbericht des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" zeigt, dass das Tele- und Online-Beratungsangebot für Frauen in Not weiter stark nachgefragt wird. Insgesamt gab es 2018 fast 42.000 Beratungskontakte - im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 12%.

In 59 Prozent der Fälle war Häusliche Gewalt der Anlass für ein Beratungsgespräch. Neben der Unterstützung in akuten Krisensituationen, informieren die Beraterinnen zu allen Fragen rund um Gewalt gegen Frauen und vermitteln Betroffene auf Wunsch auch an Beratungsstellen vor Ort. Knapp die Hälfte aller Beratungen mündete 2018 in einer Weitervermittlung: Am häufigsten wurde an Beratungsstellen für Frauen und Mädchen sowie an Frauenhäuser vermittelt. Die Zahl der Online-Beratungen stieg auch wie in den vergangenen Jahren weiter an. So liegt die Nutzung des Hilfetelefonangebots per E-Mail und Sofort-Chat nun bei rund 12 Prozent. Am häufigsten wurde der Sofort-Chat genutzt. „Egal ob per Telefon, über die Online-Beratung, in Leichter Sprache oder mit Hilfe einer Dolmetscherin: Das Hilfetelefon ermöglicht allen Betroffenen einen Zugang zum Beratungsangebot“, unterstreicht Helga Roesgen, Präsidentin des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben.

Bundesministerin Franziska Giffey zeigt sich trotz des Anstiegs der Zahlen zufrieden, denn: „Die Zahlen zeigen, immer mehr Frauen trauen sich, den ersten Schritt aus der Gewalt zu gehen. Das ist ein gutes Zeichen und belegt, dass wir mit dem Hilfetelefon ‚Gewalt gegen Frauen‘ Betroffene immer besser erreichen und dieses Angebot auch angenommen wird.“ 

Um noch mehr Betroffene auf das Beratungsangebot des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ aufmerksam zu machen, ist auch die Online- Aktion „Sicher Dir Hilfe!“ gestartet. „Unser Ziel ist es, dass die Nummer des Hilfetelefons ‚Gewalt gegen Frauen‘ in so vielen Adressbüchern wie möglich gespeichert wird. Egal ob man selbst betroffen ist, die beste Freundin oder eine Patientin: Die Nummer sollte immer griffbereit sein“, so Giffey. Ausführliche Informationen zur Mitmachaktion finden Sie unter: www.hilfetelefon.de/sicherdirhilfe. Die Aktion läuft vom 24. Juni bis zum 1. Juli auf Facebook und Twitter und soll mit dem Hashtag #sicherdirhilfe weite Verbreitung finden.

Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr unter der Telefonnummer 08000 116 016 und online unter www.hilfetelefon.de über den Termin- und Sofort-Chat sowie per E-Mail erreichbar.


Quelle: Pressemitteilung der Aktion Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" vom 24.6.2019