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Gesundheitspersonal zunehmend gefährdet

Zum heutigen Welttag der Humanitären Hilfe weist das Deutsche Rote Kreuz (DRK) darauf hin, dass sich Mitarbeiter*innen von Hilfsorganisationen in aller Welt verstärkt Angriffen und Anfeindungen ausgesetzt sehen - ein Verstoß gegen humanitäres Völkerrecht.

Mehr als 600 Angriffe auf Mitarbeiter*innen hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in den Monaten Februar-August dokumentiert, die direkt mit Covid-19 zusammenhängen. Ursächlich sei hierfür häufig die Angst vor einer Ansteckung. Professionelle Helfer*innen würden oft als Bedrohung und eben nicht als Hilfe wahrgenommen. Das Ausmaß der Attacken auf das Gesundheitspersonal sei erschreckend. DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt: „Ärzte und Krankenpfleger wurden mit Bleichmittel übergossen, mit Steinen und Metallstangen geschlagen, sogar ein tödlicher Angriff auf einen Rettungswagen im Covid-19-Einsatz ist bekannt. Teilweise wurden Helfer, die in Gemeinden über Maßnahmen zur Vermeidung einer Ansteckung mit dem Coronavirus informieren wollten, verdächtigt, das Virus selbst zu verbreiten, und deswegen bedroht, ausgegrenzt und vertrieben“, sagt Hasselfeldt weiter.

Auch Ausgangsbeschränkungen, die in vielen Ländern deutlich drastischer durchgesetzt wurden als hierzulande, hätten zu erhöhtem Frust und Ärger in der Bevölkerung geführt, vermutet das IKRK. Umso wichtiger ist aus Sicht der Hilfsorganisation, dass diejenigen, die sich täglich um die gesundheitliche Versorgung von Erkrankten kümmerten, ausreichend geschützt würden. Hasselfeldt weist auf die gravierenden Konsequenzen für die Betroffenen hin: „Die Angriffe haben Auswirkungen auf die körperliche und mentale Gesundheit der betroffenen Personen und führen dazu, dass sie ihre Arbeit nicht oder nur eingeschränkt durchführen können – und das oft in ohnehin überlasteten Gesundheitssystemen.“

Dabei stellt das DRK fest, dass solche Angriffe nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie auf der Tagesordnung stehen: Hilfsorganisationen müssen immer wieder feststellen, dass sich humanitäre Helfer*innen gerade in Krisengebieten gezielten Attacken ausgesetzt sehen, die schwere Verletzungen und vereinzelt sogar Todesfälle nach sich ziehen. Dies sei ein Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht. Weitere Informationen über die humanitären Hilfsangebote des DRK finden sich auf der Website der Organisation.