Frühe Hilfen stärken – für mehr Chancengerechtigkeit

Ein noch stärkeres Engagement für mehr Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche fordert der Deutsche Caritasverband von der Politik anlässlich der Anhörung des 14. Kinder- und Jugendberichts am 10.06.2013. Der Bericht zeigt, dass in den vergangenen Jahren die Vernetzung zwischen der Verantwortung der Eltern und öffentlicher Institutionen wie Kindertagesstätten oder Ganztagsschulen gestärkt werden konnte, aber noch ausbaufähig ist. Besonders beim Angebot der „Frühe Hilfen“ wird deutlich, wie ein Mehr an öffentlich getragener Mitverantwortung für die frühe Kindheit die private Pflege-, Erziehungs- und Bildungsleistungen unterstützen und stärken kann. Durch ein frühzeitiges Hilfesystem für Schwangere und Eltern mit Kindern bis zum dritten Lebensjahr wird eine wichtige Voraussetzung für eine gute Entwicklung von Kindern geschaffen. Hier arbeiten u.a. Jugendämter, Schwangerenberatungsstellen und Kindertagesstätten eng zusammen. „Dabei ist zentral, dass Familien nicht kontrolliert, sondern auf freiwilliger Basis begleitet werden. Im Fokus müssen immer die Bedürfnisse der Familie stehen“, betont Caritas-Präsident Peter Neher. Dem Staat komme hier die Aufgabe zu, Eltern dabei zu unterstützen, für ein gesundes Aufwachsen ihrer Kinder sorgen zu können. „Damit alle Familien von Frühen Hilfen profitieren können, muss der Rechtsanspruch ausgebaut werden“, fordert Neher. Beim Ausbau der Frühen Hilfen und einer besseren Infrastruktur für Familien muss stets die Qualität der Angebote im Vordergrund stehen. Wichtig sei, dass in den Jugendämtern mehr geschulte Mitarbeiter tätig seien und die freien und öffentlichen Träger vor Ort noch besser zusammenarbeiten. Der Deutsche Caritasverband engagiert sich seit 2006 für den Ausbau der Frühen Hilfen. In den Projekten und Angeboten zur Entlastung von Familien engagieren sich auch viele Ehrenamtliche. Eine Evaluation der Arbeit der Frühen Hilfen in der Caritas hat gezeigt, dass insbesondere „Familienpatenschaften“ eine gelungene Form der niedrigschwelligen, aufsuchenden Begleitung und Unterstützung von Familien darstellen. Wie Familien gestärkt werden können, ist dieses Jahr zentrales Thema der Caritas in Deutschland. Informationen zum Konzept der Frühen Hilfen, weitere Unterstützungsangebote für Familien und politische Forderungen der Caritas-Kampagne „Familie schaffen wir nur gemeinsam“ finden Sie hier:

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Caritasverbandes e.V. vom 10.06.2013