Forschungsbericht „Perspektiven der Altenheimseelsorge" vorgelegt

03.07.2016 | Altenhilfe

Im Rahmen eines Fachtages des Verbandes katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) wurden die Ergebnisse eines Forschungsprojektes vorgestellt, das gemeinsam mit der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) umgesetzt wurde, vorgestellt. „Altenheimseelsorge ist ein wichtiger Dienst der Kirche an den älterwerdenden Bewohnerinnen und Bewohnern unserer Heime, aber auch ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, erklärte Dr. Hanno Heil, Vorsitzender des VKAD. Die in den 27 (Erz-) Diözesen in unterschiedlichem Maße feststellbare Personalknappheit zeige inzwischen erhebliche Auswirkungen auf die Seelsorge in den Altenheimen. „Tradierte Konzepte und Strukturen dieses Aufgabenfeldes scheinen an ihr Ende zu kommen“, resümierte Dr. Heil. Vor diesem Hintergrund hat der Fachbeirat „Christliche Lebens- und Sterbekultur“ des Verbandes im Jahr 2015 einen Forschungsauftrag entwickelt, der an Frau Prof. Dr. Dr. Doris Nauer, Lehrstuhl Pastoraltheologie und Diakonische Theologie an der PTHV vergeben wurde. Gemeinsam mit Dr. Markus Juch, Diözesan-Caritasdirektor in Fulda, führte sie eine empirische Befragung aller deutschen (Erz-)Bistümer und Diözesancaritasverbände nach deren Strategien und Modellen in der Altenheimseelsorge durch. Dabei wurde nicht nur untersucht, ob und auf welcher Basis (Finanzierung, Qualifizierung, Ausstattung etc.) Seelsorgerinnen und Seelsorger vor Ort tätig sind, sondern auch, ob sie ihre Tätigkeit mehr oder minder willkürlich, oder auf der Basis eines von der gesamten Einrichtung mit getragenen zeitgemäßen Seelsorgekonzeptes verrichten. Der Forschungsauftrag sollte nicht nur Ist-Stand in möglichst umfassender Komplexität erfassen, sondern auch nach glaubwürdigen und finanzierbaren Szenarien und Visionen für die Seelsorge in den stationären Einrichtungen der Altenhilfe fragen. Die Auswertung des empirischen Materials zeige, so Prof. Nauer bei der Vorstellung ihrer Ergebnisse, dass einer qualifizierten Altenheimseelsorge eine hohe Bedeutung sowohl auf Bistums- als auch auf Caritasverbandsebene zuerkannt wird. Zwischen dieser theoretischen Zuerkennung und der praktischen Umsetzung bestehe jedoch eine gravierende Lücke. Die katholische Altenheimseelsorge gelte es sowohl gegenwärtig wie zukünftig finanziell und personell in enger Kooperation von Bistümern und Trägern der Heime sicher zu stellen. Eine unerlässliche Grundlage seien theologisch fundierte und in verständlicher Sprache verfasste Konzepte für die Altenheimseelsorge. Der Bericht zog 17 provokative Schlussfolgerungen, die helfen sollen, die Lücke zwischen Theorie und Praxis zu schließen.  Er kann im Buchandel  unter dem Titel „Katholische Altenheimseelsorge – Ist-Stand & Zukunftsszenarien“ erworben werden (ISBN 978-3-939224-01-3).

Quelle: Presseinformation des Verbandes katholischer Altenhilfe in Deutschland vom 30. Juni 2016