Evangelische Jugendsozialarbeit setzt sich für bessere Bildungschancen ein

Anlässlich der Veröffentlichung des Bildungsberichtes 2014* weist die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA) darauf hin, dass für die Verbesserung der Zugänge zu Bildung für junge benachteiligte Menschen noch viel getan werden muss.

Evangelische Jugendsozialarbeit für inklusive Schulen

Trotz zunehmender integrativer Beschulung, so steht es im Bildungsbericht, bleibt der Anteil derer, die in Förderschulen beschult werden, gleich. Es wird also einem steigenden Anteil junger Menschen ein Förderbedarf „diagnostiziert“ und es werden immer noch viele SchülerInnen in Förderschulen „umgeschult“. Den umgekehrten Weg gehen SchülerInnen selten. „Die BAG EJSA plädiert daher dafür, dass Schulen grundsätzlich für alle Kinder und Jugendlichen ihres Stadtteils offen stehen“, sagt Michael Fähndrich (Geschäftsführer der BAG EJSA). „Dazu hat die BAG EJSA die „Vision einer guten Schule“ veröffentlicht“. Darin wird beschrieben, welche grundsätzlichen Veränderungen und welche Rahmenbedingungen notwendig sind, damit eine Schule ein Lebensort für alle Kinder und Jugendlichen wird. (siehe dazu: „Lebensmittel Bildung – Vision einer guten“ Schule, www.bagejsa.de/uploads/media/Vision_einer_guten_Schule_Endfassung.pdf). Dazu gehört auch, dass in Schulen interdisziplinäre Teams eingerichtet werden und Kooperationen mit außerschulischen Partnern intensiviert werden. Der Bildungsbericht benennt als eine zentrale Herausforderung die gezielte Einbeziehung außerschulischer Akteure für die gelingende Gestaltung von Ganztagsschulen. „Gerade für junge Menschen, die Schwierigkeiten in der Schule haben, setzt sich die Evangelische Jugendsozialarbeit ein und unterstützt diese Forderung des Bildungsberichts“, sagt Michael Fähndrich. „Daher fordern wir Schulsozialarbeit an allen Schulen.“ (siehe dazu „Schulsozialarbeit – eine Standortbestimmung der Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit“, www.bagejsa.de/uploads/media/Standortbestimmung_Schulsozialarbeit.pdf). Dabei kommt es darauf an, klare und faire Rahmenbedingungen für die Kooperation zu schaffen. Der Bildungsbericht liefert zum bisherigen Ausbau der Ganztagsschule – und auch insgesamt zum „sonstigen pädagogischen Personal“ keine belastbaren Daten. Hier gilt es dringend nachzubessern.

Jugendliche mit Migrationshintergrund haben es besonders schwer

Als beunruhigend bezeichnet Michael Fähndrich die die Zahlen im Bildungsbericht zu den hohen Einmündungsquoten in das Übergangssystem, insbesondere von jungen Menschen mit Migrationshintergrund. „Hier kann viel getan werden. So bieten bundesweit 430 Jugendmigrationsdienste (davon 140 in evangelischer Trägerschaft) Jugendlichen mit Migrationshintergrund beim Zugang zur Berufsausbildung Unterstützung an.“ Aber auch Schule und Wirtschaft sind hier gefragt. Zudem gehen überdurchschnittlich viele junge Menschen mit Migrationshintergrund auf Förderschulen, stellt der Bericht fest. Leider finden sich keine Angaben dazu, wie viele junge Menschen mit Behinderungen, die einen Migrationshintergrund haben, sich im Bildungssystem befinden und wo sie anzutreffen sind. Um konkrete Schritte zur Verbesserung dieser Ungleichheiten unternehmen zu können, sei eine genauere Analyse notwendig, so Fähndrich. *Hintergrundinformationen Mitte Juni haben die Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder (KMK) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) den Bericht „Bildung in Deutschland 2014“ vorgestellt. Inzwischen liegt er auch in gedruckter Form vor. Der inzwischen fünfte Bildungsbericht hat den Themenschwerpunkt „Menschen mit Behinderungen im Bildungssystem“. Weitere Informationen: www.bildungsbericht.de.

Quelle: Pressemitteilung der Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit e.V. (BAG EJSA) vom 10.07.2014