Prof. Dr. Gerhard Trabert, © Hochschule RheinMain

Erstmals FH-Professor zum 'Hochschullehrer des Jahres' gekürt

Ausgezeichnet wird der Professor für Sozialmedizin und Sozialpsychiatrie, Dr. Gerhard Trabert, für sein theoretisches und praktisches Engagement für Menschen in Not. Mit seinem Wirken hat sich der Professor der Hochschule Rhein Main sich in besonderer Weise um den Berufsstand der Hochschullehrer*innen verdient gemacht.

„Herr Kollege Trabert ist ein Hochschullehrer und Helfer, der sich mit Herz und Seele der Versorgung von Menschen in Notsituationen verschreibt“, erläuterte der Präsident des Deutschen Hochschulverbands (DHV), Professor Dr. Bernhard Kempen, die Entscheidung. Auf den Hochschullehrer und Vorsitzenden des Vereins „Armut und Gesundheit in Deutschland“ gehe das bundesweit vorbildliche „Mainzer Modell“ zurück, das eine niedrigschwellige medizinische Versorgung für Wohnungslose offeriere. Ob mit dem Bedürftige aufsuchenden „Ärztemobil“, einer rollenden Ambulanz, oder in der "Poliklinik /Ambulanz ohne Grenzen", die seit 2013 in der Stadt Mainz angesiedelt ist –, Trabert und seine 40 Mitstreiterinnen und Mitstreiter behandelten Patientinnen und Patienten ohne Versicherungsschutz kostenfrei medizinisch.

„Herr Kollege Trabert ist ein Sozialmediziner, dessen Wirken weit über den Hörsaal hinausreicht. Er hat seine Berufung darin gefunden, kranken und sozial benachteiligten Menschen ein Stück Würde zurückzugeben. Er hilft nicht nur individuell und persönlich, sondern macht als Autor zahlreicher wissenschaftlicher Fachartikel und Bücher auch nachdrücklich auf die Kausalität von Armut und Gesundheit bzw. Gesundheit und Armut aufmerksam“, hob Kempen hervor. Hierbei scheue er sich auch nicht gesellschaftsstrukturelle Unrechtsmechanismen zu benennen und deren Abschaffung einzufordern. Einen Namen habe sich Trabert zudem als Verfasser von Kinderbüchern über den Umgang mit Krebs gemacht. 2003 gründete er den Verein „Flüsterpost – Unterstützung für Kinder krebskranker Eltern“.

Trotz seiner vielfältigen Verpflichtungen nehme er sich regelmäßig noch Zeit für humanitäre Auslandseinsätze, jüngst etwa zur Rettung von Boots-flüchtlingen vor der libyschen Küste und in Flüchtlingslagern in der Rojava-Region (Nordsyrien). „Herr Kollege Trabert ist ein tatkräftiger Pionier der Sozialmedizin, der das Herz am rechten Fleck hat“, so der DHV-Präsident weiter. „Durch sein vielfältiges Wirken hat er das Ansehen der Wissenschaft in Deutschland gesteigert und sich um den Berufsstand der Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer auch außerhalb des akademischen Umfelds verdient gemacht. Es gibt kaum einen Wissenschaftler, der Lehre und Praxis, Wissenschaft und ihre Umsetzung besser verkörpern könnte als Herr Kollege Trabert.“

Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird Prof. Dr. Trabert am 6. April 2020 im Rahmen der „Gala der Deutschen Wissenschaft“ in Berlin verliehen. Die Auszeichnung „Hochschullehrer/-in des Jahres“ wird mit Unterstützung des ZEIT-Verlags Gerd Bucerius GmbH & Co. KG vergeben. Der Deutsche Hochschulverband ist die bundesweite Berufsvertretung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland mit über 31.500 Mitgliedern.


Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Hochschulverbands vom 28.11.2019